Es gibt ja viele Einträge im Internet zu Peter Möckli und seinem Unternehmen ShareWood Switzerland. Dieses Schreiben setzt aber dann dem Ganzen die Krone auf. Es wird Zeit, dass sich die Schweizer Justiz einmal um Peter Möckli und seine Geschäfte intensiver kümmert.
Hier das Schreiben, welches uns ein Anleger zur Verfügung gestellt hat. Das Originalschreiben liegt der Redaktion vor.Wir kontaktieren Sie im Zusammenhang mit Ihren Balsa-Bäumen. Vielen Dank für Ihre Geduld.
Wie laufend informiert, ging der Verkauf Ihrer erntereifen Balsa-Bäume nicht wunschgemäss vonstatten. Der grosse Bedarf nach Balsa-Holz in Brasilien bei Pflanzung Ihrer Bäume ist in den letzten Jahren gänzlich verebbt.
Nun herrscht leider die traurige Klarheit: Sie können mit Ihren Balsa-Bäumen keinen Verkaufserlös erzielen. Wir bedauern, Ihnen selbst nach umfassender Evaluation einer wirtschaftlich noch sinnvollen Verwertung Ihrer Bäume keinen positiveren Bescheid erstatten zu können.
Der Bewirtschaftungsplan sah vor, Ihre Balsa-Bäume innert fünf Jahren nach Pflanzung einem Abnehmer als stehende Bäume zum Kauf anzubieten. Dieses damals realistische Szenario basierte auf dem Bedürfnis nach gross angelegten Balsaplantagen in Malo Grosso des seit Jahrzehnten marktführenden Anbieters von nachhaltigen und hochwertigen Kernmaterialien mit Schwerpunkt Balsaholz.
Dieser Marktführer errichtete eigens eine Niederlassung mit Verarbeitungsfabrik für Balsa im Gliedstaat Mato Grosso und ermunterte viele Farmer, Balsa-Bäume zu pflanzen (auf eigenes Risiko).
Die Abnahme der stehenden Baume zur Gewinnung des Balsa-Holzes aufgrund der grossen Nachfrage aus dem High-Tech-Bereich (Propeller von Windenergiewerken, Brückenbau, Flugzeugbau, Baustoff etc.) schien über Jahre gesichert.
Es kam jedoch anders: aufgrund technischer Gründe (extrem hohe genetische Variabilitat aller brasilianischen Plantagen, Varianz bezüglich Dichte und spezifischem Gewicht von brasilianischem Balsa-Holz und tiefere Stammdurchmesser verglichen mit traditionellen Balsaherstellungsländern, wie z.B. Ecuador) entschied sich unter anderem der erwähnte Marktanbieter sozusagen über Nacht, das gross angelegte Projekt mit dem Zukauf und der Verarbeitung von brasilianischem Balsa-Holz zu stoppen.
Mit einem Schlag war der Hauptabnehmer von brasilianischem Balsa-Holz für alle Farmer und Baumeigentümer völlig unerwartet aus der Welt.
Der gesamte Markt von brasilianischem Balsa-Holz veränderte sich schlagartig: Die meisten Unternehmen, die in Brasilien in Balsaplantagen investierten, mussten ihre Operation zwischenzeitlich stoppen oder gingen bereits Konkurs. Ganze Balsa-Plantagen in Brasilien wurden bereits aufgegeben.
Nach dieser überraschenden Entwicklung machte sich ShareWood frühzeitig und hartnäckig auf die Suche von alternativen Absatzmöglichkeiten von Balsa-Holz, entwickelte eigene Ideen, investierte viel Geld und Zeit, für anfänglich vielversprechende Lösungen, wie beispielsweise:
- Herstellung und Export als Rohholz oder als sogenannter „End-Grain“ Balsa Blocks nach Ecuador für die weltweite Nummer zwei für hochwertige Kernmaterialien für Windenergierotoren, scheiterten nach ausgiebiger Analyse schliesslich an den zu hohen Transportkosten;
- Herstellung von Furnierplatten: lokaler Absatzpreis hätte aufwändige Produktionskosten nicht gedeckt, der Export scheiterte an den hohenTransportkosten;
- Herstellung und Export als Rohholz nach Der Export scheiterte jedoch einerseits an den hohen Transportkosten und anderseits an dergrossen Varianz des Rohholzes in Bezug auf seine Dichte;
- Verkauf an eine chinesische Firma, die in Brasilien eine Vorstufe im Verarbeitungsprozess zu Windschaufeln („End-Grain“ Balsa Blocks) einrichten wollte, scheiterte schliesslich an einer strategischen Veränderung innerhalb der Firmenstruktur des chinesischen Partners, welcher dadurch von seiner ursprünglichen Absicht der Herstellung von Vorstufen zu Windschaufeln in Brasilien absah;
- Herstellung von Leimplatten in Form von ,,Stave-Panels“ über den Verarbeitungsprozess „Hot and Glue“ mit Sperrfurnier aus Balsa. Diese Platten waren als Leichtholztablare für den brasilianischen Inlandmarktgedacht. Verhandlungen mit einem Joint-Venture Partner für die Tablar- Herstellung scheiterten jedoch aufgrund zu hoher Verarbeitungskosten, da im Markt verbreitete Substitute weit günstiger angeboten werden;
- Entwicklung spezieller Balsaplatten für das Bauwesen: Homologierungs- tests vom Institut für angewandte Technologie in Sao Paulo verunmöglichten jedoch den beabsichtigten Verwendungszweck;
- Verwendung als Biomasse: der tiefe Brennwert von Balsa-Holz schliesst Abnehmer für Biomasse aus; es bestehen zudem genügend bessere Alternativen über die Verbrennung von Eukalyptus und Akazien, weshalb die Werke mit Bedarf an Biomasse, Balsa-Holz als Brennstoff grundsätzlich ablehnen;
- Evaluierung von Abnahmeideen, die in verdankenswerter Weise von ShareWood-Kunden und Balsa-Baum-Eigentümern eingebracht wurden: häufigste Absagegründe für eine Umsetzung waren die verlangten Abmessungen, Abnahme-Mengen, verlangte Qualitätsspezifizierung Gewicht pro m3, technischer und wirtschaftlicher Aufwand für die Produktion.
Aus der Vielzahl geprüfter Varianten lässt sich keine realisieren, hauptsächlich ist das Scheitern im Fehlen eines lokalen Abnehmers von stehenden Balsa-Bäumen begründet: Balsa-Holz muss unmittelbar nach dem Schlag getrocknet werden, da ansonsten ein rascher Verfaulungsprozess einsetzt. Entsprechend bestehen hohe Anforderungen an Logistik, Prozessablauf und Nachfragekapazität.
Selbst potentielle Grosshändler in Europa und/oder Asien stellen sich diesen Herausforderungen in Brasilien nicht (mehr), stehende oder gefällte Balsa-Bäume ab Plantagenstrasse zu kaufen.
Zwischenzeitlich sind seit der Pflanzung Ihrer Balsa-Bäume bereits über acht Jahre verstrichen. Es ist nicht mehr absehbar, dass wir für Sie einen Käufer für Ihre stehenden Balsa-Bäume in Mato Grosso finden können.
Dennoch müssen auch Ihre Balsa-Bäume raschmöglichst geschlagen werden. Zum einen führt ein weiteres Wachstum dazu, dass die Qualität stetig abnimmt und das Balsaholz für geplante kommerzielle Verwertungsmöglichkeiten erst recht nicht mehr geeignet ist. Zum anderen läuft die bereits um mehrere Jahre über die ursprüngliche fünfjährige Vertragsdauer verlängerte Pacht des Landes aus.
Wir sehen heute und auch in Zukunft keine andere Möglichkeit mehr, als Ihnen im Rahmen des BaumseNicevertrags zu unterbreiten, das Balsa-Projekt zu stoppen.
Nach diversen Abklärungen kommen wir angesichts des gänzlich fehlenden Absatzmarktes zum Schluss, dass die effizienteste und nachhaltigste Lösung darin besteht, das Holz der geschlagenen Bäume fachgerecht zu zerkleinern und gleich vor Ort in den Boden einzuarbeiten (im Folgenden kurz „Lösungsvorschlag“ genannt).
Konkret sind die in nachfolgender Aufstellung erwähnten Balsa-Bäume betroffen, die sich in Ihrem Eigentum befinden (im Felgenden „betroffene Balsa-Bäume“):
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, wird ShareWood beginnen, den skizzierten Lösungsvorschlag zeitnah umzusetzen.
Für Sie als Eigentümer der betroffenen Balsa-Bäume fallen keinerlei Kosten an. Diese werden vollumfänglich von ShareWood übernommen (aus Kulanz, eine Verpflichtung besteht gemäss Baumservicevertrag nicht).
Um das weitere Vorgehen aufgleisen zu können, benötigen wir Ihre Mithilfe und Zustimmung wie folgt:
- Bestätigung, dass die obgenannten betroffenen Balsa-Bäume nach wie vor in Ihrem Eigentum sind;
- Ihr Einverständnis zum vorgenannten Lösungsvorschlag;
- Beauftragung von ShareWood, den vorgenannten Lösungsvorschlag
umzusetzen (ohne Kostenfolge für Sie).
Wir bitten Sie, uns Ihre Bestätigung bzw. Instruktion mit dem von Ihnen unterzeichneten Antworttalon „Bestätigung und Instruktion Balsa-Bäume“ gemäss Beilage bis spätestens zum
mit dem beiliegenden Rückantwortcouvert portofrei zurückzusenden. Wenn wir den unterzeichneten Antworttalon nicht rechtzeitig erhalten, können wir das Angebot nicht länger aufrechterhalten, den Lösungsvorschlag für Sie kostenfrei umzusetzen. Sämtliche Kosten, die durch fehlende oder unvollständige Instruktion anfallen, müssen Ihnen belastet werden.
Wir versichern Ihnen, dass diese Entwicklung und der Verlust Ihrer Investiton auch für uns eine grosse Enttäuschung ist. Wir betrieben, neben eigenen Investitionen einen enormen Aufwand, um das dieses Szenario abzuwenden. In unserem eigenen Interesse hätten wir uns einen positiveren Aus- gang des Balsa-Projekts für unsere geschätzten Kunden gewünscht.
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit bei der Umsetzung des Lösungsvorschlags. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
ShareWood Switzerland AG
Peter Möckli Geschäftsführer/ ShareWood do Brasil Reflorestadora Ltda./ Christian Marzari Geschäftsführer
Das wird noch lustig werden. Ich glaube nämlich kaum, dass allzu viele betroffene den Antworttalon unterschreiben werden.
Zwar habe ich den Talon nicht gesehen, aber bestimmt steht dort auch noch geschrieben, dass man auf weitere Rechtliche Schritten gegen Sharewood verzichtet.
Von der ursprünglichen Investition ging ja bestimmt auch einen Teil in den Gewinn von Sharewood.
In anderen Worten: Die Kosten, welche Sharewood bisher mit den Balsabäumen hatte waren sicherlich unter der Investition. Der Differenzbetrag ist zurückzuerstatten!
Ein weiterer Teil der ursprünglichen Investition deckt die Marketingkosten ab. Auch dies sollte zurückgefordert werden. Schließlich hat dieses Marketing bezüglich den Risiken die Leute in die Irre geführt.
Es erscheint sehr unwahrscheinlich, dass irgendjemand einen Anleger in Europa für gescheiterte Holzprojekte haftbar machen wird. Es ist ja schon fraglich ob es dieses Entsorgungsproblem gibt.