Der frühere Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) scheint einen neuen Lieblingsplan zu haben: Kanada in die EU holen. Kein Scherz. Im Gespräch mit dem Weser-Kurier schlug er vor, den Ahornblättern einen Platz am Brüsseler Tisch anzubieten: „Ich würde den Kanadiern anbieten, Mitglied der Europäischen Union zu werden.“ Alternativ könne man auch über eine Art „Teilzeit-Mitgliedschaft“ nachdenken – quasi ein Schengen-Light mit Ahornsirup.
Die Idee ist nicht neu: Gabriel brachte sie bereits im Jänner und März auf – und sie wurde in den sozialen Netzwerken mit einer Mischung aus Begeisterung und Ironie diskutiert. Der Vorschlag bekam neue Würze durch die transatlantische Eiszeit: Seit US-Präsident Donald Trump Kanada mit Strafzöllen piesackt, liebäugeln einige Kanadier offenbar mit der EU – als Plan B, direkt hinter Flucht nach Island.
Eine Umfrage des Instituts Abacus Data ergab: 44 Prozent der Kanadier wären für einen EU-Beitritt zu haben. Ob das mit echter Liebe zu Europa zu tun hat oder einfach nur mit der Aussicht auf günstigeren französischen Käse, bleibt unklar.
Die EU-Kommission zeigte sich höflich, aber realistisch. Sprecherin Paula Pinho erklärte: „Wir fühlen uns geehrt“, doch fügte diplomatisch hinzu: Nur europäische Länder können laut Vertrag beitreten. Sprich: Kanada müsste entweder geografisch umziehen oder eine sehr überzeugende PowerPoint-Präsentation einreichen.
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