Verschiedene deutsche Versicherungsunternehmen haben in ihre Portfolios Genussscheine der insolventen Signa Development Selection, ein Unternehmen des Immobilieninvestors René Benko, aufgenommen. Laut Informationen, die von Bloomberg aus der Gläubigerliste eingesehen und berichtet wurden, haben sich diese Investitionen für einige Versicherer als riskant herausgestellt.
Genussscheine sind Finanzinstrumente, die im Falle eines Verlustes direkt nach dem Eigenkapital zur Deckung herangezogen werden. Ihre Nachrangigkeit kann im schlimmsten Fall zu einem Totalausfall führen. Zu den Investoren dieser Genussscheine gehören nach Angaben der Gläubigerliste namhafte Versicherungen wie R+V Lebensversicherung, Continentale Lebensversicherung und die Bayerische Beamten Lebensversicherung. Die Liste enthält keine konkreten Investitionssummen.
Ende 2022 hatte Signa Development Genussscheine mit einem Nominalwert von 310 Millionen Euro im Umlauf, und ihre Tochtergesellschaften gaben weitere 107,5 Millionen Euro an Genussscheinen aus. Diese Investitionen stehen nun aufgrund der Insolvenz der Signa-Gruppe auf dem Prüfstand.
Eine Sprecherin von Continentale gab gegenüber Bloomberg an, dass die wirtschaftliche Schieflage der Signa-Gruppe aus heutiger Sicht keine wesentlichen Auswirkungen auf ihr Unternehmen habe. Andere Versicherer, die in der Gläubigerliste genannt wurden, äußerten sich nicht oder waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat jedoch Entwarnung gegeben. Nach ihren Angaben sind 46 Versicherungsunternehmen gegenüber der Signa-Gruppe exponiert, wobei bei neun Versicherern das Engagement mehr als 1,0 Prozent des Kapitalanlageportfolios ausmacht, mit einem Spitzenwert von 2,2 Prozent. Die BaFin sieht jedoch bei keinem der Unternehmen eine wesentliche Bedrohung.
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