Die Lage beim insolventen Immobilien- und Handelskonzern Signa bleibt weiterhin angespannt. Erst kürzlich traten die Unternehmerin Karin Exner-Wöhrer und der Immobilienexperte Michael Mitterdorfer von ihren frisch angetretenen Aufsichtsratspositionen bei Signa Development und Signa Prime zurück. Dies geschah nur wenige Tage nach ihrer Ernennung. Als Grund für ihren Rücktritt gaben sie am heutigen Vormittag „unterschiedliche Auffassungen über die Ausgestaltung der Arbeit und Aufgaben als Aufsichtsrat“ an.
Die beiden ehemaligen Aufsichtsratsmitglieder äußerten zudem ihre Hoffnung, dass die im Sanierungsplan angestrebten Ziele erreicht werden und betonten die Bedeutung dieser Bemühungen für den Wirtschaftsstandort Österreich. „Es ist wünschenswert, dass die angestrebte Quote an die Gläubiger erreicht wird. Dafür wünschen wir allen Beteiligten viel Erfolg“, erklärten sie in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Die Reaktion der Signa-Holding kam prompt. Ein Sprecher des Masseverwalters Christof Stapf äußerte Bedauern über den „nachvollziehbaren Entschluss“ der beiden Aufsichtsräte und informierte, dass die weitere Vorgehensweise derzeit geprüft werde. Es ist noch unklar, wie die vakanten Aufsichtsratsposten nachbesetzt werden und ob eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen wird.
Inmitten dieser Turbulenzen gab es auch positive Nachrichten: Das Handelsgericht Wien hat den Sanierungsplan der Signa Development bestätigt, nachdem die Gläubiger und die Aktionäre diesem bereits zugestimmt hatten. „Dies markiert einen entscheidenden formalen Schritt in unserem Sanierungsverfahren“, erklärte die Sanierungsverwalterin Andrea Fruhstorfer. „Innerhalb der nächsten zwei bis fünf Jahre können wir nun eine geordnete treuhändische Verwertung sicherstellen.“
Zusätzlich wurden am Freitag neue Vorstände für die Signa Development und Signa Prime präsentiert. Markus Neurauter übernahm die Position des Vorstandes der Signa Development von Sanierer Erhard Grossnigg, während Herwig Teufelsdorfer die Führung bei der Signa Prime antrat. Beide haben ihre neuen Aufgaben mit sofortiger Wirkung aufgenommen, was auf eine dynamische Weiterentwicklung in der Führungsebene des Konzerns hinweist.
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