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Signa-Firmengeflecht im Taumel: Weitere Insolvenzen erschüttern die Finanzwelt

geralt (CC0), Pixabay
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Im komplexen Firmengeflecht der Signa-Gruppe gehen die Pleiten in Serie – und die Ereignisse überschlagen sich regelrecht. Wie gestern bekannt wurde, hat das Schicksal gleich zwei weitere Gesellschaften ereilt: Über die Signa Prime 2019 Acht AT GmbH & Co KG sowie die Signa Prime 2019 Zwei AT GmbH wurde Konkurs eröffnet. Die Gläubigerschutzverbände KSV1870 und Creditreform bestätigten diese Entwicklungen, die in der Branche für Aufsehen sorgen.

Verbindlichkeiten im Milliarden-Nebel

Die Zahlen sind gewaltig – und gleich doppelt vorhanden: Beide Gesellschaften weisen laut Angaben der Gläubigerschützer jeweils 296 Millionen Euro Verbindlichkeiten auf. Zusammen ergibt das eine Summe von beinahe 600 Millionen Euro, die wie ein Damoklesschwert über den betroffenen Unternehmen und ihren Gläubigern schwebt.

Doch dies könnte erst der Anfang sein, wie Jürgen Gebauer, Insolvenzexperte des KSV1870, prognostiziert:
„Wir rechnen in den kommenden Wochen und Monaten mit weiteren Zwischengesellschaften, die zahlungsunfähig werden. Das ist erst der Beginn einer langen Kette.“

Zwei Insolvenzen, doppelte Hoffnung?

Interessant – und für die Gläubiger vielleicht ein kleiner Lichtblick – ist die Struktur der Verbindlichkeiten. Wie Gebauer erklärt, handelt es sich im Kern um „zweimal 296 Millionen Euro“, wobei die GmbHs lediglich Haftungen für die jeweiligen KGs übernommen haben. Der Experte dazu: „Die KG hat operativ nichts gemacht. Ihre einzige Aufgabe war es, Beteiligungen zu halten – sonst nichts.“

Die Signa Prime 2019 Zwei AT GmbH, eine direkte Tochter der insolventen Signa Holding, befand sich in einer finanziellen Abhängigkeit von ihrer Muttergesellschaft. Auch sie hat laut KSV keinerlei operative Tätigkeit ausgeübt, sondern existierte nur als Teil der komplexen Signa-Architektur.

Für die Gläubiger bedeutet das immerhin, dass sie in zwei separaten Konkursverfahren zweimal die Chance haben, zumindest einen Teil ihrer Forderungen zurückzubekommen – auch wenn der Weg dorthin steinig und ungewiss ist.

Ein Dominoeffekt in Zeitlupe?

Die aktuellen Entwicklungen sind symptomatisch für das, was Kritiker seit Langem vermuten: Das weitverzweigte Signa-Firmengeflecht erweist sich zunehmend als Kartenhaus, das nach und nach in sich zusammenfällt. Die undurchsichtigen Strukturen, bestehend aus einer Vielzahl von Zwischengesellschaften ohne operativen Geschäftszweck, geraten nun ins Wanken. Was einst als ambitioniertes Immobilien- und Investitionsimperium galt, verwandelt sich für viele Gläubiger in ein finanzielles Minenfeld.

Ein Fazit ohne Hoffnungsschimmer?

Mit den gestern bekannt gewordenen Konkursverfahren reiht sich ein weiteres Kapitel in die Chronik der Signa-Insolvenz ein. Die kommenden Wochen und Monate könnten weitere bittere Nachrichten bringen, denn die ersten Dominosteine sind längst gefallen. Für die Gläubiger bleibt vorerst nur der Versuch, sich durch den finanziellen Scherbenhaufen zu kämpfen – in der Hoffnung, dass sich zumindest in einem der Konkursverfahren ein kleines Licht am Ende des Tunnels zeigt.

Die Finanzwelt wird die Entwicklungen genau beobachten – denn eines steht fest: Die Signa-Saga ist noch lange nicht zu Ende.

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