Im Konkursverfahren der Signa Holding wurden heute bei der nachträglichen Prüfungstagsatzung verspätet eingereichte Forderungen begutachtet. Diese belaufen sich mittlerweile auf beeindruckende 7,738 Milliarden Euro. Wie Masseverwalter Christof Stapf auf Anfrage der APA mitteilte, wurden davon bisher rund 1,22 Milliarden Euro anerkannt.
Die restlichen 6,52 Milliarden Euro an Forderungen werden weiterhin bestritten, und die Gläubiger müssen sich vorerst gedulden. Ein Termin für eine nächste Tagsatzung wurde bislang nicht festgelegt, was den weiteren Verlauf des Verfahrens noch ungewiss erscheinen lässt.
Ursprünglich hatte das Handelsgericht Wien im April das Insolvenzverfahren der Signa Holding, die vom Tiroler Unternehmer Rene Benko gegründet wurde, von einem Sanierungsverfahren in ein Konkursverfahren umgewandelt. Anders als im Sanierungsverfahren gibt es im Konkursverfahren keine vorgeschriebene Mindestquote, die den Gläubigern zusteht, was die Situation für diese deutlich unsicherer macht.
Die nachträgliche Prüfungstagsatzung bietet Gläubigern, die ihre Forderungen nicht fristgerecht im ursprünglichen Insolvenzverfahren eingereicht haben, die Gelegenheit, diese nachträglich anzumelden. Bei diesem Termin werden die verspätet eingegangenen Forderungen eingehend geprüft, und es wird entschieden, ob sie anerkannt werden. Diese Sitzung spielt eine zentrale Rolle für die Verteilung der Insolvenzmasse und die Durchsetzung der Rechte der Gläubiger. Besonders in einem Verfahren dieses Umfangs und dieser Komplexität sind solche Prüfungen von größter Bedeutung, um die Interessen der betroffenen Gläubiger zu wahren
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