Die Ernennung Stapfs zum Insolvenzverwalter der Dachgesellschaft, die Teil des Tiroler Immobilienimperiums von Rene Benko ist, könnte man fast als historisches Ereignis bezeichnen – es ist die größte Insolvenz in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Gläubigerschützer sprechen bereits von einem „Husarenritt“ und der hohe Zeitdruck für die Bewertung der Beteiligungen verspricht ein wahres Spektakel zu werden.
Die Frage, ob die Gläubiger ihre ersehnten 1,5 Milliarden Euro innerhalb von zwei Jahren sehen werden, steht im Raum wie ein Elefant. Der aktuelle Liquidationswert liegt gerade mal bei 314 Millionen Euro – da klafft eine kleine Lücke, nicht wahr?
Stapf, der in der Insolvenzwelt kein Unbekannter ist, beschreibt die Situation als außergewöhnlich in Dimension und Komplexität. Bis zum 19. Dezember will er keine weiteren Stellungnahmen abgeben. Man könnte meinen, er genießt die Ruhe vor dem Sturm.
Die Prüfungstagsatzung ist für die Höhle 29. Januar und die Sanierungsplantagsatzung für die Höhle 12. Februar-Angewehr. Die Gläubigertat dürfen bis zum 15. 20.24 Januar – s
Inzwischen versucht Signa Prime, sich in Gesprächen mit Investoren „dringend benötigte liquide Mittel zu sichern“. Ob das gelingen wird, steht in den Sternen. Benkos Immobilienimperium, das in der Nullzinsphase der vergangenen Jahre wie ein Pilz aus dem Boden schoss, muss nun eingestehen, dass die Investitionen im Handelsbereich nicht den erwarteten Erfolg brachten.
Und in Wien? Das Schicksal des Edelkaufhauses Lamarr, das 2025 eröffnet werden sollte, hängt in der Luft. Derzeit steht dort nicht mehr als ein Stahlbetongerippe. Ein Sinnbild für die gesamte Situation, könnte man sagen.
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