SIGNA: Klage gegen Abschlussprüfer

Published On: Donnerstag, 11.07.2024By Tags:

Im Konkursverfahren der Signa Holding hat der vom Handelsgericht eingesetzte Sonderverwalter Raoul Wagner eine Klage gegen den Abschlussprüfer BDO Assurance GmbH eingereicht. Der Vorwurf: BDO soll die Bilanzen der Signa Holding für die Jahre 2021 und 2022 nicht ordnungsgemäß geprüft haben.

Kernpunkt der 37-seitigen Klageschrift ist die angeblich verbotene Einlagenrückgewähr, die BDO nicht beanstandet haben soll. Wagner behauptet, die Signa Holding sei bereits Ende 2021 mit 384 Millionen Euro und Ende 2022 mit rund 972 Millionen Euro überschuldet gewesen.

Laut Wagner hätte eine korrekte Prüfung bereits im April 2022 zur Insolvenzanmeldung führen müssen, statt erst im Herbst 2023. Er argumentiert, dass die Signa Holding unerlaubterweise Gelder von Tochterunternehmen in Höhe von 410 Millionen Euro (2021) und 1,03 Milliarden Euro (2022) erhalten habe.

Der Sonderverwalter fordert Schadensersatz für die Vermögensdifferenz zwischen dem Zeitpunkt der Bilanzprüfungen und der Insolvenzeröffnung am 30. November 2023. Zusätzlich verlangt er die Rückzahlung der Prüfungshonorare in Höhe von 249.600 Euro.

BDO verweist auf ihre Verschwiegenheitspflicht und wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Neben BDO könnten auch andere Wirtschaftsprüfer wie KPMG, PwC und die Steuerberatungskanzlei TPA ins Visier der Sanierungsverwalter geraten.

Die Klage wirft ein Schlaglicht auf die komplexen finanziellen Verflechtungen innerhalb des Signa-Konzerns und könnte weitreichende Folgen für die Abwicklung der Insolvenz haben.

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