Die Hochwassersituation in Niederösterreich spitzt sich weiter dramatisch zu. Ganze Siedlungen stehen unter Wasser, während in vielen betroffenen Gebieten die Dämme brechen. Besonders besorgniserregend ist die Lage in Göllersdorf, wo selbst die Justizanstalt vom Hochwasser betroffen ist. Einsatzkräfte berichteten, dass der Wasserpegel in das Gefängnis eingedrungen sei, jedoch bestehe derzeit kein akutes Sicherheitsrisiko, sodass eine Evakuierung der Insassen nicht notwendig ist.
In anderen Teilen Niederösterreichs, insbesondere in den Regionen Hadersdorf und Pottenbrunn, sind bereits mehrere Dämme gebrochen. Die Situation vor Ort ist so kritisch, dass viele Häuser evakuiert werden müssen. Die Rettungsmaßnahmen sind teilweise nur noch aus der Luft möglich, da einige Straßen unpassierbar sind. Das Bundesheer unterstützt mit Hubschraubern, die tonnenschwere Sandsäcke abwerfen, um die Dämme notdürftig zu reparieren.
Auch der öffentliche Verkehr ist stark beeinträchtigt. Die Verkehrsunternehmen in der Ostregion kämpfen mit den Auswirkungen des Extremwetters. Mehrere U-Bahn-Linien in Wien sind unterbrochen, und auch die Südautobahn (A2) ist zwischen Mödling und Traiskirchen in beide Richtungen gesperrt. Überschwemmte Straßen und beschädigte Fahrzeuge behindern die Aufrechterhaltung eines flächendeckenden öffentlichen Verkehrs.
Die Pegelstände an Flüssen wie dem Wienfluss und dem Liesingbach in Wien sorgen weiterhin für Herausforderungen. Während sich die Lage zeitweise entspannt, könnten neue Regenfälle die Situation erneut verschärfen. Besonders die Dämme am Ottensteiner Stausee werden rund um die Uhr überwacht, da sie kurz vor dem Überlaufen stehen. Kontrolliertes Ablassen von Wasser soll ein unkontrolliertes Übertreten verhindern, doch die Situation bleibt angespannt.
Auch in den Nachbarländern ist die Lage kritisch. Tschechien meldet, dass die Stadt Krnov nahezu vollständig unter Wasser steht. Ähnliche Szenarien spielen sich in Polen ab, wo weite Siedlungsgebiete überflutet sind. In Rumänien stieg die Zahl der Toten auf insgesamt fünf, da weitere Opfer in den Fluten ihr Leben verloren.
Die Lage in den betroffenen Gebieten bleibt hochbrisant, und während Hilfe aus verschiedenen Bundesländern und dem Ausland mobilisiert wird, bleibt die Sorge vor weiteren Regenfällen und anhaltenden Überschwemmungen bestehen.
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