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„S&K“-Prozess geht in die Beweisaufnahme

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Im „S&K“-Prozess geht es jetzt in die Beweisaufnahme. Endlich können die ersten Zeugen vernommen werden.

Schuld sind immer die Anderen

Vor dem Landgericht Frankfurt ist nun nach fast einem halben Jahr die Vernehmung des Hauptangeklagten Jonas Köller im „S&K“-Prozess abgeschlossen. Jetzt kann die von Richter Alexander El Duwaik geleitete Wirtschaftsstrafkammer endlich in die Beweisaufnahme mit Zeugenvernehmungen eintreten.

Am letzten Verhandlungstag seiner Vernehmung verriet Jonas Köller allerdings nichts Neues. Alle Anleger hätten ihr Geld plus Rendite zurückbekommen – wenn wir unsere Ziele erreicht hätten, so Köller. Schuld sei vielmehr die Internetkampagne, die Mitte 2012 gegen uns aufkam, sagte Köller. Hierdurch habe die Reputation gelitten. „Wir haben noch nicht einmal mehr ein Bankkonto oder Kredit bekommen.“

Seit 2013 in Untersuchungshaft

Köller sitzt wie vier weitere der übrigen fünf Mitangeklagten seit März 2013 in Untersuchungshaft. Stephan Schäfer – der Kompagnon von Köller – sagte nichts. Auf die Frage des Vorsitzenden Richters nach einer möglichen Befragung des zweiten Hauptangeklagten äußerte sich der Verteidiger, dass sein Mandant keine Angaben zur Person machen werde. Dagegen befragte die Staatsanwaltschaft den Mitangeklagten Thomas G. (50). Hierbei drehte sich alles um das Thema verschiedener Wertgutachten zur Zwangsversteigerung anstehender Immobilien in ganz Deutschland. Da sollen wohl fingierte Gutachten erstellt worden sein. Nach Ansicht der Staatsanwälte mussten übersteigerte Gewinnerwartungen zur Täuschung der Anleger herhalten.

Eines der größten Wirtschaftsstrafverfahren in Deutschland

 Das Landgericht Frankfurt verhandelt gegen „S&K“ und vier andere Männer wegen schweren bandenmäßigen Betrugs und Untreue. Der Prozess wird noch Monate, vielleicht sogar Jahre dauern. Die Akten dazu müssen im Landgericht wegen Einsturzgefahr in zwei verschiedenen Räumen gelagert werden. Die Anklage ist mehr als 3000 Seiten lang. Darin stehen die Namen von 11.000 Menschen, die „S&K“ um ihr Vermögen gebracht haben sollen. Von 240 Millionen Euro ist die Rede – mindestens.

Und dabei nahmen es die beiden „S&K“-Gründer sehr genau – zumindest was ihre Zielvorgaben betraf. Während Köller intensiv einschlägige Literatur las, habe sich Stephan Schäfer die entsprechenden Zahlen auf seinem Oberkörper tätowieren lassen, so Köller.

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