Die Plagiatsaffäre an der Universität Leipzig weitet sich aus, mit Verdachtsfällen unter ehemaligen Physik-Doktoranden und Beteiligung zweier außeruniversitärer Einrichtungen. Bisher untersucht die Universitätskommission fünf Dissertationen, doch es könnten mindestens vier weitere Plagiatsfälle hinzukommen. Zwei Beschuldigte erhielten Förderverträge von der Max-Planck-Gesellschaft mit erheblichen Summen, und einer bekam zusätzlich ein DAAD-Stipendium.
Die Prüfung durch die Universität befindet sich noch in einer Voruntersuchungsphase, während externe Sachverständige möglicherweise hinzugezogen werden. Die anonymen Hinweisgeber, unterstützt vom Plagiatsjäger Martin Heidingsfelder, fordern eine umfassende Überprüfung der Dissertationen bis zurück ins Jahr 2010.
Ein Professor steht im Verdacht, im Zentrum des Betrugs zu stehen, indem er Dissertationen betreute und möglicherweise den Zugang zu den genannten Stipendien erleichterte. Die Universität Leipzig prüft die Vorwürfe, und bei Bestätigung könnten den Beteiligten akademische, arbeitsrechtliche und möglicherweise strafrechtliche Konsequenzen drohen.
Erläuterung:
Das DAAD Stipendium steht für ein Förderprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), einer der weltweit größten Förderorganisationen für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern. Der DAAD unterstützt mit seinen Stipendien deutsche und ausländische Studierende, Graduierte, Doktoranden, Post-Doktoranden sowie Hochschullehrer und Forscher.
Die Stipendien dienen dazu, ein Studium, eine Forschungsarbeit oder eine Lehraktivität im Ausland zu finanzieren und können für verschiedene akademische Disziplinen und Studienphasen vergeben werden. Die Förderung umfasst in der Regel finanzielle Zuschüsse für Lebenshaltungskosten, Reisekosten, Versicherungen und teilweise auch Studiengebühren. Darüber hinaus bietet der DAAD umfassende Beratung und Betreuung sowie Zugang zu einem internationalen Netzwerk.
Die Vergabe der Stipendien basiert auf der akademischen Qualifikation und dem Potenzial der Bewerber. Ziel des DAAD ist es, die Bildungszusammenarbeit zwischen Deutschland und anderen Ländern zu stärken, interkulturellen Austausch zu fördern und zur Entwicklung von Bildungssystemen weltweit beizutragen.
Fragt sich, warum die Uni so zögerlich agiert. Nach 8 Monaten immer noch „Vorprüfung“? Scheint ein größerer Sumpf mit vielen Fröschen zu sein.