SMA Solar musste seine EBITDA-Prognose drastisch von 255 Mio. EUR auf nur noch 105 Mio. EUR senken, was eine Korrektur der Analystenschätzungen um circa 55 % erforderlich macht. Trotz der Hoffnung, dass SMA Solar aufgrund der Fokussierung auf das Geschäft mit Großanlagen besser durch die Krise kommen würde als US-Konkurrenten, scheint dies nicht der Fall zu sein.
Die von SMA Solar angeführten Gründe für die Unsicherheit, wie die Europawahlen und die bevorstehende US-Wahl, wirken wenig überzeugend. Auch die Umsatzprognose wurde deutlich nach unten korrigiert und liegt nun zwischen 1,55 Mrd. EUR und 1,70 Mrd. EUR, statt der zuvor erwarteten 1,95 Mrd. EUR bis 2,22 Mrd. EUR.
Sofern keine größeren Sondereffekte auftreten, sollte SMA Solar weiterhin profitabel bleiben. Jedoch ist es wahrscheinlich, dass der Nettogewinn pro Aktie eher bei 2 EUR liegen wird, anstatt der bisher erwarteten 4 EUR. Zusätzliche Abschreibungen wären keine Überraschung.
Die Kommunikation von SMA Solar ist problematisch und eine zuverlässige Planung scheint kaum möglich. Anleger sind verunsichert und warten zunächst ab. Die deutsche Solarbranche insgesamt steht vor erheblichen Herausforderungen, wie politischen Unsicherheiten, internationalem Wettbewerbsdruck, strukturellen Problemen und Verzögerungen in der Auftragsabwicklung. SMA Solar ist ein Beispiel für die Schwierigkeiten, mit denen deutsche Solarunternehmen konfrontiert sind.
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