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So hat Robin Miethe einmal das Geschäftsmodel gegenüber Vermittlern dargestellt

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Pfandkredit macht kurzfristige Finanzierungen möglich Tendenz weiter steigend – Mit ausgesuchten Partnern neue Geschäftsfelder erschließen von Robin Miethe Geschäftsführer der Fidentum GmbH
Die Ursprünge des Pfandgewerbes gehen zurück bis ins Mittelalter. Schon damals standen Bürgern Pfandhäuser zur Verfügung, die gegen Stellung von Pfandgegenständen Kredite herausgaben. Hierbei handelte es sich häufig um Gegenstände des täglichen Gebrauches, mit denen der Kapitalbedarf des täglichen Lebens gedeckt wurde. Menschen mit größeren Kapitalbedürfnissen und werthaltigeren Pfandgegenständen standen sogenannte Lombardhäuser zur Verfügung. Hier wurden Schmuck, Edelsteine oder Ländereien verpfändet,um Geschäfte vor- oder zwischenzufinanzieren.
Beide Geschäftsmodelle gibt es noch heute. Während jedermann Pfandhäuser kennt und sie an (fast) jeder Ecke zu finden sind, verschwanden Lombardhäuser weitestgehend. Doch in der Hamburger Altstadt wurde diese Geschäftsidee wiederbelebt. Die Lombardium Hamburg GmbH & Co. KG vergibt in der alten Tradition Lombardkredite gegen Stellung von werthaltigen Pfandgegenständen. Beliehen werden insbesondere Schmuck, Gold und Kunst – aber auch Oldtimer oder Uhren gehören hier zum Tagesgeschäft.
Wie so vieles in Deutschland, wird auch das Pfandleihergewerbe mittels Gesetzen streng überwacht. So unterliegt auch Lombardium der Deutschen Pfandleiherverordnung von 1961. Diese regelt neben den Obliegenheiten dieses Geschäftes unter anderem auch den Zins, den Pfandleiher verlangen können. Dieser beläuft sich auf 1 % – pro Monat! Da der Pfandleiher einen Gegenstand verwahrt, kann er hierfür auch noch Gebühren berechnen. Ergebnis: Lombardium kann für seinen Pfandkredit 3,5 % Zinsen und Gebühren verlangen.
Nun wird sich der geneigte Leser fragen: Warum soll jemand solche Zinsen bezahlen? Die Antwort hierauf ist ganz einfach: Kunden von Lombardium brauchen in der Regel das Geld gar nicht, sondern benötigen die Liquidität. Häufig bieten sich Geschäftsmöglichkeiten nur kurzfristig bzw. müssen kurzfristig genutzt werden. Gerade wenn es sich dann auch noch um
größere Summen handelt, sind diese von der Bank häufig nicht in der geforderten Schnelligkeit zu bekommen. Da die Margen der jeweiligen Geschäfte jedoch gut sind, kann der Kunde es sich leisten, einen Pfandkredit in Anspruch zu nehmen – denn die Alternative wäre, sich das entsprechende Geschäft entgehen zu lassen.
Ein Pfandkredit stellt also keine Alternative zu einem langfristigen Bankkredit dar, sondern ermöglicht kurzfristige Finanzierungen. Der Pfandkredit wird für drei Monate abgeschlossen. In dieser Zeit kann der Kunde diesen an einem Tag seiner Wahl auslösen, indem er das Darlehen zurückgibt und für jeden angefangenen Monat 3,5 % Zinsen und Tilgung zahlt. Kommt der Kunde nicht wieder, dann gilt: Nach vier Monaten kann der Pfandgegenstand verwertet werden, nach zehn Monaten sollte er das sogar.
Denn nach Ablauf dieser zehn Monate darf das Pfandhaus keine Zinsen und Gebühren für die Folgezeit mehr verlangen. Somit wird der Kunde vor Überschuldung geschützt und auch Lombardium kann- eine ordentliche Werteinschätzung vorausgesetzt – gut kalkulieren, denn der jeweilige Wertgegenstand wird natürlich nicht mit seinem vollen Wert beliehen, sondern
lediglich mit 20 bis 50 % des – von den Experten – ermittelten Wertes. Anleger können an diesem einmaligen Geschäftsmodell partizipieren. Mit einer typischen stillen Beteiligung und einem Investment im „LombardClassic 2“. Die Fidentum GmbH vertreibt dieses Produkt, das der berühmten Geldanlagepyramide recht nahe kommt. Erstens erhält der Anleger mit halbjährlichen Ausschüttungen eine Verzinsung in Höhe von 7,15 % p.a., was zweitens in Verbindung mit einer dreijährigen Laufzeit als vergleichsweise rentable und liquide Anlage zu sehen ist. Drittens ist die Anlage sachwertgesichert, denn zu jedem Euro, den Lombardium als Kapital zur Verfügung gestellt bekommt und als Pfandkredit herausgibt, sind effektive,
werthaltige Sicherheiten in doppelter bis dreifacher Höhe hinterlegt.
Der Clou: Sollte es bei Lombardium einmal zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten kommen, dann sind sämtliche Kreditforderungen per Globalzession an die Beteiligungsgesellschaft abgetreten. Das bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz sämtliche Kredite, die dann noch zurückgezahlt werden (und das sind bei Lombardium derzeit immerhin ca. 97 %), nicht Konkursmasse sind, sondern komplett an die Beteiligungsgesellschaft abgeführt werden. Das gilt auch für die Verwertungserlöse aus Pfandgegenständen, deren zugrunde liegende Kredite nicht zurückgezahlt wurden. Erst wenn alle stillen Gesellschafter ausgezahlt worden sind,
kommen die Gläubiger Lombardiums an die Reihe.
Für die Zukunft ist das Unternehmen ebenfalls gut aufgestellt. Das Gesamtvolumen des deutschen Pfandkreditmarktes beträgt derzeit etwa 580 Mill. Euro. Tendenz weiter steigend, denn die kommenden Eigenkapital- und Kreditvorschriften deutscher Banken lassen nicht unbedingt auf eine bessere Kapitalausstattung des deutschen Mittelstandes in Zukunft schließen.
Hinzu kommt, dass Lombardium mit ausgesuchten Partnern in neue Geschäftsfelder expandieren wird. Hierzu zählt unter anderem die sogenannte Auktionsvorfinanzierung, die mit namhaften Auktionshäusern wie Christie’s oder Sotheby’s angegangen werden soll. Hierbei kann Lombardium zum Beispiel die Lösung zwischen dem Auktionshaus (welches sehr daran interessiert ist, Gegenstände für Auktionen sofort hereinzubekommen, sie aber erst dann versteigern will, wenn man den Zeitpunkt für günstig hält) und dem Versteigerer (der schnell Geld haben möchte und oft nicht bereit ist, monatelang auf eine Versteigerung zu warten) sein. Ein Szenario, welches von Auktionshäusern unisono begrüßt würde. Allerdings schätzen allein die drei großen Auktionshäuser den jährlichen Markt für derartige Auktionsvorfinanzierungen auf etwa 800 Mill. Euro. Eine Summe, die deutlich macht, welche
Möglichkeiten vorhanden sind und warum Fidentum trotz bereits eingeworbener 80 Mill. Euro weiter Kapital benötigt.
Börsen-Zeitung, 04.12.2012, Autor Robin Miethe, Geschäftsführer der Fidentum GmbH, Nummer 234, Seite B 6, 794 Worte

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