CSU-Vorsitzender Markus Söder nutzte den Parteitag in Augsburg, um die strategische Ausrichtung seiner Partei für den anstehenden Bundestagswahlkampf zu verdeutlichen. Diese Positionierung erfolgte kurz nach seiner Niederlage gegen Armin Laschet im Rennen um die Kanzlerkandidatur der Union.
Söder äußerte sich besonders kritisch gegenüber einer möglichen Koalition mit den Grünen nach der Bundestagswahl. Er bezeichnete die Option Schwarz-Grün als „toten Gaul“ und warnte vor potenziellen Stimmverlusten für die Union bei einer solchen Konstellation. Konkret prognostizierte er einen Absturz der Unionswerte auf deutlich unter 30 Prozent, sollte man eine Zusammenarbeit mit den Grünen in Erwägung ziehen.
Dennoch betonte der bayerische Ministerpräsident die Bereitschaft zum Dialog mit allen Parteien: „Natürlich reden wir mit allen – aber koalieren ist etwas anderes.“ Diese Aussage lässt Raum für Verhandlungen, schließt aber eine Koalition mit den Grünen faktisch aus.
Zur Einordnung:
- Die Bundestagswahl findet am 26. September 2021 statt.
- Aktuelle Umfragen (Stand Mai 2021) sehen die Union bei etwa 25-28%, die Grünen bei 21-25%.
- Die klare Positionierung Söders könnte als Versuch gewertet werden, konservative Wähler zu mobilisieren und eine Abwanderung zur AfD zu verhindern.
- Söders Aussagen stehen teilweise im Kontrast zu früheren Äußerungen führender CDU-Politiker, die eine Koalition mit den Grünen nicht kategorisch ausgeschlossen hatten.
Diese Strategie der CSU könnte die Koalitionsverhandlungen nach der Wahl erheblich beeinflussen, insbesondere wenn die Union als stärkste Kraft aus der Wahl hervorgehen sollte.
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