Söldner bewegen sich in Region südlich von Moskau

Published On: Samstag, 24.06.2023By Tags:

Nach der Einnahme des russischen Militärhauptquartiers in Rostow im Süden und der Sichtung von Wagner-Truppen im nördlich gelegeneren Woronesch bestätigt nun der Gouverneur der Region Lipesk, dass Söldner von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin sich durch die nur rund 400 Kilometer südlich von Moskau gelegene Region Richtung Norden bewegen.

Erdogan: Putin muss mit Vernunft handeln

Das türkische Präsidialamt bestätigt ein Telefonat zwischen Erdogan und Putin. Erdogan habe Putin aufgefordert, mit Vernunft zu handeln, erklärt das türkische Präsidialamt. Erdogan habe Putin mitgeteilt, dass die Türkei bereit sei, ihren Teil zu einer friedlichen Lösung der Situation beizutragen.

Iran: Entwicklungen innere Angelegenheit Russlands

Der Iran bezeichnet die Vorgänge in Russland als dessen innere Angelegenheit. Iranische Staatsmedien zitieren einen Sprecher des Außenministeriums außerdem mit den Worten, die Islamische Republik unterstütze die Herrschaft des Rechts in der Russischen Föderation.

Blinken: USA bleiben in Abstimmung mit Partnern

Die USA bleiben angesichts der Entwicklungen in Russland in enger Abstimmung mit ihren Verbündeten und Partnern, sagt Außenminister Antony Blinken auf Twitter. Er habe mit den G-7-Außenministern und dem EU-Außenbeauftragten gesprochen. An der US-Unterstützung für die Ukraine ändere sich nichts.

Putin unterzeichnet neues Gesetz zu Verstößen gegen Kriegsrecht

Bei Verstößen gegen das Kriegsrecht drohen künftig 30-tägige Haftstrafen. Putin hat dazu heute ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet.

Historiker: Prigoschin-Aufstand bedeutet Bürgerkrieg

„Das bedeutet Bürgerkrieg in Russland und – so denke ich – eine schrittweise Beendigung des Krieges mit der Ukraine“, kommentiert der aus St. Petersburg stammende Historiker Alexander Etkind den Aufstand des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin.

Der Professor an der Central European University (CEU) in Wien rechnet zudem damit, dass die aktuellen Ereignisse das Ende Russlands in seiner aktuellen Form einleiten könnten. „Ich nenne das ‚Deföderalisierung‘: Das ist der Zerfall der Russischen Föderation, die Befreiung seiner konstituierenden Teile von einer Moskauer Herrschaft sowie die Entstehung einer neuen rechtlichen und politischen Struktur im nördlichen Eurasien.“

Belarus: Streitigkeiten „Geschenk“ an den Westen

Der Sicherheitsrat in Belarus betont, dass Russland weiterhin ein Verbündeter sei. Interne Streitigkeiten seien ein „Geschenk“ an den Westen.

Prigoschin bestätigt Geldfund in Wagner-Büro in St. Petersburg

Bei der Razzia in Prigoschins Büro der Wagner-Gruppe in St. Petersburg sind große Mengen an Bargeld gefunden worden. Laut Reuters bestätigt Prigoschin diesen Fund. Es sei für Ausgaben von Wagner bestimmt gewesen, etwa für Gehälter. Nicht bestätigten russischen Medienberichten zufolge soll es sich bei der Summe um vier Milliarden Rubel (rund 43 Mio. Euro) handeln.

Bericht: Direktflüge aus Moskau ausverkauft

Video- und Fotoaufnahmen zeigen, dass Wagner-Söldner Richtung Moskau unterwegs sind. Der „Spiegel“ berichtet, dass direkte Flugverbindungen aus Moskau etwa nach Tiflis in Georgien, Astana in Kasachstan und Istanbul in der Türkei ausverkauft seien.

G-7-Außenminister tauschen sich über Russland aus

Nach Angaben des deutschen Auswärtigen Amtes berät die deutsche Regierung mit wichtigen internationalen Partnern über die Situation in Russland. Außenministerin Annalena Baerbock habe sich gerade mit den Außenministern der G-7 beraten, so ein Sprecher. Im Auswärtigen Amt tagt ein Krisenstab der deutschen Regierung.

Auslandsgeheimdienstchef: „Putschversuch nicht erfolgreich“

Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergej Naryschkin, erklärt laut TASS, dass der „Putschversuch nicht erfolgreich“ gewesen sei. Es sei klar, dass der Versuch einer Destabilisierung der Gesellschaft und einer Anzettelung zu einem brudermörderischen Bürgerkrieg gescheitert sei.

Erdogan unterstützt Putin

Putin hat neben dem kasachischen und dem usbekischen Staatschef auch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gesprochen. Dieser hat seine Unterstützung für die russische Führung zum Ausdruck gebracht.

Peskow: Putin „arbeitet normal im Kreml“

Nach der Ansage der Wagner-Gruppe, die höchsten Militärführer stürzen zu wollen, hat Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärt, dass Putin „normal im Kreml arbeitet“.

Zuvor haben mehrere soziale Netzwerke den von der Luftüberwachungsseite Flight Radar aufgenommen Screenshot veröffentlicht, der den Flug eines russischen Regierungsflugzeugs von Moskau nach St. Petersburg zeigt, und behauptet, Putin sei an Bord.

Autobahn M4 im Süden Moskaus wird gesichert

Russische Soldaten befestigen eine Stellung mit Maschinengewehren im Süden Moskaus, wie von der Zeitung „Wedomosti“ veröffentlichte Fotos zeigen. Auf den Bildern ist auch zu sehen, wie sich schwerbewaffnete Polizisten an einem Ort an der Autobahn M4 versammeln. Auf der M4 bewegen sich Wagner-Söldner in Richtung Moskau. Die Autobahn führt von Süden in die russische Hauptstadt.

Lettland und Estland sichern Grenze stärker

Lettland und Estland verschärfen die Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze zu Russland. Russische Staatsbürger könnten angesichts der gegenwärtigen Lage nicht nach Lettland einreisen, so der lettische Außenminister Edgards Rinkevics. Er betont zugleich aber, gegenwärtig bestehe für Lettland „keine direkte Bedrohung“.

Die estnische Premierministerin Kaja Kallas fordert die Bürger und Bürgerinnen auf, nicht nach Russland zu reisen.

Prigoschin: Söldner von Hubschraubern beschossen

Prigoschin sagt in einer Audiobotschaft, dass seine Söldnertruppen auf dem Weg nach Rostow von Hubschraubern und Artillerie beschossen worden seien. Er gibt zudem an, dass er das Land hinter sich sieht aufgrund seines „Marsches für die Gerechtigkeit“. Seine Kämpfer hätten das russische Militärhauptquartier in der Stadt Rostow eingenommen, ohne einen einzigen Schuss abzugeben.

Eine Gruppe russischer Nationalisten und Kriegsbefürworter um einen früheren Offizier des Inlandsgeheimdienstes FSB kündigt einen Plan zur Rettung des Vaterlandes an. Russland stehe am Rande einer Katastrophe, heißt es in einer Erklärung der Gruppe.

Ein Bürgerkrieg könnte zu einer demütigenden militärischen Niederlage in der Ukraine führen. „Patriotische Kräfte“ wollen sich morgen treffen, um über die Lage zu sprechen.

Das erhöhe auch die Erfolgschancen der Wagner-Söldner. O’Brien kommt aufgrund des Zeitpunkts, der Platzierung der Streitkräfte und des bisherigen Verlaufs des Putsches zu dieser Annahme. Denn fast alle Wagner-Söldner hätten inzwischen die Ukraine verlassen, und Prigoschin könne sich auf eine verfügbare Truppe stützen.

Region Lipezk trifft Sicherheitsmaßnahmen

Die russische Region Lipezk rund 420 Kilometer südlich von Moskau ruft ihre Einwohner und Einwohnerinnen auf, angesichts des Wagner-Aufstands zu Hause zu bleiben. Um die „Ordnung und Sicherheit der Bürger der Region zu gewährleisten“, wurden alle aufgerufen, „ihre Häuser außer bei Notwendigkeit nicht zu verlassen und auf jegliche Fahrten mit privaten Fahrzeugen zu verzichten“, teilt die Regionalverwaltung mit.

Selenskyj-Berater: „Ohrenbetäubendes Schweigen der Elite“

Für den ukrainischen Präsidentenberater Mychajlo Podoljak ist das Schicksal von Kreml-Chef Putin offen. „Die nächsten 48 Stunden werden über den neuen Status von Russland entscheiden“, so Podoljak. Möglich seien ein „ausgewachsener Bürgerkrieg“, ein „ausgehandelter Machtübergang“ oder auch eine „vorübergehende Atempause vor der nächsten Phase des Sturzes des Putin-Regimes“.

Alle potenziellen Akteure würden nun entscheiden, auf welcher Seite sie stehen. In Russland herrsche gerade ein „ohrenbetäubendes Schweigen der ‚Elite‘“.

Außenministerium: Partielle Reisewarnung für Russland

Angesichts der Ereignisse in Russland verhängt das österreichische Außenministerium eine partielle Reisewarnung für Russland. Das Außenministerium warnt vor allen Reisen in die an die Ukraine angrenzenden russischen Verwaltungsbezirke Belgorod, Kursk, Brjansk, Woronesch, Rostow und Krasnodar.

Insbesondere die Stadt Rostow sowie das Umland sollen gemieden werden. Auch in Moskau und anderen Städten Russlands soll „eine erhöhte Aufmerksamkeit an den Tag gelegt werden“. Die Botschaft unterstütze im Notfall. In Not geratene Österreicher könnten sich jederzeit auch an den Bereitschaftsdienst im Außenministerium unter der Telefonnummer +43 (1) 90115 4411 wenden. Die Situation werde genau beobachtet, man behalte sich weitere Schritte vor.

Tschetschenen-Machthaber Kadyrow schickt Truppen

Kadyrow lässt seiner Unterstützung für Putin Taten folgen. Er kündigt die Entsendung seiner eigenen Truppe an, um dem Kreml zu helfen.

„Kämpfer des Verteidigungsministeriums und der Nationalgarde der Republik Tschetschenien sind bereits in die spannungsgeladenen Gebiete aufgebrochen. Wir werden alles tun, um die Einheit Russlands zu bewahren und ihre Staatlichkeit zu schützen“, teilt Kadyrow auf Telegram mit. Er unterstütze jedes Wort Putins. In Kriegszeiten solle kein persönlicher Streit ausgetragen werden.

Treibstofflager in Woronesch brennt

Der Gouverneur der Region Woronesch berichtet von einem brennenden Treibstofftank in einem Öldepot. Über 100 Feuerwehrleute und 30 Ausrüstungseinheiten seien im Einsatz. Unklar ist, ob das mit den angekündigten militärischen Maßnahmen zusammenhängt. Die „Kyiv Post“ berichtet aber, dass die russische Luftwaffe ein Treibstofflager in Woronesch angegriffen habe.

Quelle:ORF

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