Der Sonnenenergiesektor in Österreich erlebt einen bemerkenswerten Aufschwung, insbesondere in Niederösterreich, wo sich etwa ein Viertel aller Photovoltaik-Anlagen des Landes befinden. Doch mit dem Wachstum kommen auch neue Herausforderungen, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) in einer aktuellen Studie aufzeigt.
Die gute Nachricht vorweg: Brände bei PV-Anlagen sind selten. Von 316 befragten Anlagenbesitzern berichteten nur vier von Brandfällen, was einer Quote von 1,25 Prozent entspricht. Dennoch warnen Experten davor, die potenziellen Gefahren zu unterschätzen. Wenn es brennt, können die Schäden beträchtlich sein – in den dokumentierten Fällen zwischen 20.000 und 50.000 Euro.
Ursachen für solche Brände reichen von Kurzschlüssen über fehlerhafte Installationen bis hin zu mangelnder Wartung. Armin Kaltenegger vom KFV betont die Wichtigkeit fachgerechter Installation und regelmäßiger Wartung. Der Boom hat zu einem Engpass bei qualifizierten Installateuren geführt, was teilweise zu suboptimalen Installationen führen kann.
Auch bei den beliebten „Balkonkraftwerken“ mahnt das KFV zur Vorsicht. Ein Screening deckte Probleme mit ungeeigneten Halterungen und minderwertigen Wechselrichtern auf. In einem Fall wurde sogar von einem „komplett durchgebrannten“ Panel berichtet.
Ein aktueller Brandfall im Martinschlössl in Klosterneuburg, verursacht durch eine defekte Solarthermieanlage, unterstreicht die Notwendigkeit von Sicherheitsmaßnahmen. Günther Harsch von der Brandverhütungsstelle Niederösterreich erklärt, dass besonders in heißen Monaten die Gefahr einer Überhitzung besteht, wenn Umwälzpumpen versagen.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Solarenergie eine vielversprechende Technologie für eine nachhaltige Zukunft. Mit der richtigen Installation, regelmäßiger Wartung und dem Bewusstsein für potenzielle Risiken können die Vorteile dieser grünen Energiequelle sicher genutzt werden. Die Studie des KFV dient als wichtiger Weckruf, um die Sicherheitsstandards in dieser wachsenden Branche weiter zu verbessern und das Vertrauen in erneuerbare Energien zu stärken.
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