Zum zweiten Mal in Folge sind gestern Tausende Menschen in Bratislava auf die Straße gegangen, um gegen die Regierung von Ministerpräsident Robert Fico und seine Kulturministerin Martina Simkovicova zu protestieren.
Während am Vortag hauptsächlich Künstlerinnen, Künstler und deren Unterstützer zu einer Kundgebung gegen die Kulturpolitik aufgerufen hatten, waren es diesmal zwei liberale Oppositionsparteien, die eine Massenkundgebung im Stadtzentrum organisierten.
Die Organisatoren gaben an, dass sich rund 18.000 Menschen an dem Protest beteiligten. Aus der Menge ertönten Rufe wie „Schande! Schande!“ gegen die Regierung.
Im Mittelpunkt der Kritik stand die Entscheidung von Simkovicova, nach mehreren anderen Entlassungen in der vergangenen Woche auch die Leitung der beiden größten Kultureinrichtungen des Landes fristlos zu entlassen. Dabei handelt es sich um den Generaldirektor des Slowakischen Nationaltheaters, zu dem auch das renommierte Opernhaus des Landes gehört, sowie die Direktorin der Nationalgalerie.
Die Demonstrierenden forderten in Reden und auf Transparenten den Rücktritt der Kulturministerin, einige verlangten auch den Rücktritt der gesamten Regierung.
Simkovicova, die von der Slowakischen Nationalpartei (SNS), der kleinsten der drei Regierungsparteien, für das Amt der Kulturministerin vorgeschlagen wurde, sorgte seit ihrem Amtsantritt im Oktober für Unmut in der Kulturszene. Sie machte früh klar, dass sie eine „nationale slowakische Kultur“ fördern wolle und kündigte an, staatliche Förderungen für den „Gender-Wahn“ und die „LGBT-Agenda“ einzustellen.
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