Das Raumfahrtunternehmen SpaceX steht kurz davor, den nächsten Testflug seines Starship-Raketenprogramms, des leistungsstärksten je gebauten Raketen-Systems, durchzuführen. Diese Technologie könnte eines Tages Menschen zum Mond und Mars befördern. Der Start der Super Heavy Rakete, auf der das unbemannte Starship-Raumschiff montiert ist, soll in einem 30-minütigen Startfenster erfolgen, das um 14:00 Uhr deutscher Zeit im Starbase-Gelände in Boca Chica, Texas, beginnt.
Dieser Testflug ist besonders ehrgeizig, da erstmals der Versuch unternommen werden soll, die 71 Meter hohe Super Heavy-Rakete nach dem Verbrauch ihres Treibstoffs und der Abtrennung vom Starship in der Luft einzufangen. Dieser spektakuläre Vorgang soll mit Hilfe riesiger Metallarme gelingen, die SpaceX „Chopsticks“ nennt. Diese Arme sind an einem riesigen Turm befestigt, der von SpaceX-Chef Elon Musk scherzhaft als „Mechazilla“ bezeichnet wird, weil er an ein metallisches Ungeheuer erinnert.
Währenddessen wird das Starship mit seinen sechs Triebwerken alleine weiterfliegen und ein Landemanöver über dem Indischen Ozean üben. SpaceX plant jedoch nicht, das Starship nach dem Testflug zu bergen.
Das Hauptziel dieses Testflugs ist es, Verfahren zu entwickeln, mit denen SpaceX die Super Heavy-Booster und die Starship-Raumschiffe für zukünftige Missionen schnell wiederverwenden kann. Diese Fähigkeit gilt als Schlüssel, um die Kosten und den Zeitaufwand für den Transport von Fracht oder Menschen ins All erheblich zu senken.
SpaceX plant, das Starship als Lander für die NASA-Mission Artemis III zu nutzen, die 2026 Astronauten auf die Mondoberfläche bringen soll. Die NASA hat Verträge mit SpaceX in Höhe von fast 4 Milliarden US-Dollar abgeschlossen, um diese Aufgabe zu erfüllen. Langfristig strebt SpaceX an, das Starship auch für die erste bemannte Mission zum Mars einzusetzen.
Die Entwicklung von Starship begann 2019 mit einfachen „Hop-Tests“ eines Prototyps namens Starhopper, der sich zunächst nur wenige Zentimeter über den Boden hob. Seitdem hat SpaceX immer komplexere Testflüge durchgeführt, darunter integrierte Testflüge der vollständig gestapelten Kombination aus Starship und Super Heavy.
Der erste dieser integrierten Testflüge fand im April 2023 statt. Ziel war es damals lediglich, die Rakete von der Startrampe abzuheben, was auch gelang, bevor sie einige Minuten später über dem Golf von Mexiko explodierte. Solche Rückschläge gehören zur Entwicklungsstrategie von SpaceX, da das Unternehmen diese als wertvolle Lektionen betrachtet, um das Design kontinuierlich zu verbessern.
Bei dem bevorstehenden Testflug geht es darum, die Super Heavy-Rakete nach dem Start zu bergen. SpaceX hat bereits umfangreiche Erfahrung mit der Bergung von Raketenbooster, insbesondere mit der kleineren Falcon 9-Rakete, deren Booster nach mehr als 330 Starts erfolgreich auf Seeplattformen oder festen Landepads gelandet sind.
Starship ist jedoch weitaus komplexer. Mit 33 Triebwerken an der Basis verfügt die Super Heavy-Rakete über etwa zehnmal so viel Schubkraft wie die Falcon 9. Anstatt wie bei der Falcon 9-Landebeine anzubringen, hat SpaceX den Mechazilla-Turm gebaut, der die Super Heavy in der Luft auffangen soll. Diese Methode könnte den Bergungsprozess erheblich beschleunigen, da die Rakete möglicherweise innerhalb von Minuten nach der Landung wieder startbereit wäre.
SpaceX ist sich bewusst, dass dieser Plan ehrgeizig ist. Elon Musk sagte in einem Interview, dass die Idee „verrückt“ klingen mag, aber „eine vernünftige Chance auf Erfolg“ habe.
Ein Problem, das während eines früheren Testflugs auftrat, war der Verlust von Hitzeschutzkacheln am Starship. Diese schwarzen sechseckigen Platten sollen das Raumschiff vor den extremen Temperaturen beim Wiedereintritt in die Atmosphäre schützen. Der Verlust vieler dieser Kacheln beeinträchtigte den Versuch einer sanften Landung erheblich. SpaceX hat daraufhin das Hitzeschild umfassend überarbeitet, was den Erfolg der Landemanöver bei diesem Testflug steigern könnte.
Sollte der Testflug gelingen, könnte dies den Weg für komplexere Missionen ebnen, wie zum Beispiel die Betankung des Starship im Orbit – eine entscheidende Fähigkeit für Flüge zum Mond oder Mars. Ein Fehlschlag könnte jedoch weitere Verzögerungen bei der NASA-Mission Artemis verursachen, die plant, 2026 erstmals seit über 50 Jahren wieder Menschen auf den Mond zu bringen.
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