Die spanische Regierung hat ihr Veto gegen die geplante 619-Millionen-Euro-Übernahme des Zugsherstellers Talgo durch das ungarische Unternehmen Ganz-MAVAG eingelegt. Laut der „Financial Times“ soll die russlandfreundliche Politik des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban der Grund für diese Entscheidung sein.
Ein hochrangiger spanischer Regierungsbeamter erklärte, man wolle verhindern, dass Orban Zugang zu Technologie erhalte, die für die Ukraine von Bedeutung sein könnte. Talgo besitzt eine spezielle Spurwechseltechnologie, die den Bahnverkehr zwischen der Ukraine und der EU erheblich erleichtern könnte.
Ganz-MAVAG, das von Ungarn finanziell unterstützt wird und Verbindungen zum Ölkonzern MOL hat, bezeichnet die Entscheidung als willkürlich und plant, Einspruch einzulegen. Das Unternehmen bestreitet, dass die Spurwechseltechnologie ein Grund für die Übernahme gewesen sei.
Die spanische Regierung sieht ihr Veto im Einklang mit EU-Regeln, die es erlauben, Übernahmen aus Sicherheitsgründen zu blockieren. Offiziell wurde bisher nur erklärt, der Deal gefährde die öffentliche Sicherheit.
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