Alarmsignale von der iberischen Halbinsel: In der Euro-Schuldenkrise warnt Portugals Zentralbank vor großen Risiken für die Finanzbranche des Landes. Zugleich sieht Spanien Grund zur Sorge, sollten die Zinslasten für das Land dauerhaft hoch bleiben wie derzeit.
Die Stimmung an den Finanzmärkten bleibt angespannt, der Euro fiel am Dienstag unter die Marke von 1,30 Dollar und steht inzwischen wieder auf dem Niveau von Mitte September. Auch an den Börsen geht es weiter bergab. „Die Märkte sind sehr nervös“, sagte der Ex-EZB-Banker und ehemalige italienische Finanzminister Tommaso Padoa-Schioppa. Daher könnten auch solche Länder in Bedrängnis geraten, bei denen eigentlich kein Grund zu solch extremer Sorge bestehe.
Vor allem Portugal gilt als nächster Kandidat für den Rettungsschirm von EU und IWF. Lissabons Notenbank forderte die Regierung auf, das Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen. Sollte es nicht gelingen, die Staatsfinanzen glaubwürdig und nachhaltig zu konsolidieren, werde das Risiko für die Banken untragbar, teilte die Notenbank in ihrem Bericht zur Finanzstabilität mit. Die sozialistische Minderheitsregierung hat zwar einen strikten Sparkurs eingeschlagen. Doch in den ersten zehn Monaten 2010 kam sie mit den Einsparungen nicht voran und liegt hinter ihren eigenen Zielen zurück. 2011 soll das Haushaltsdefizit mit Steuererhöhungen und Lohnsenkungen im öffentlichen Dienst auf 4,6 Prozent gesenkt werden. In diesem Jahr werden es wohl 7,3 Prozent sein.
Kommentar hinterlassen