Es gibt wieder Zinsen. Das gilt auch für Sparbriefe, die ein weit verbreitetes Anlageprodukt sind. Doch sind diese Produkte auch sicher? Nicht bei allen Angeboten greift die Einlagensicherung. Die Finanzaufsicht BaFin klärt auf.
Bei einem Sparbrief wird ein fixer Geldbetrag für eine bestimmte Zeit bei einer Bank angelegt. Die Höhe der Zinsen wird vor Vertragsabschluss festgelegt. Sparbriefe können für eine mittelfristige Geldanlage geeignet sein.
Allerdings müssen Verbraucherinnen und Verbraucher auf das Kleingedruckte achten. Ist es ein Sparbrief mit Nachrangabrede oder nicht? Das ist entscheidend, wenn die Bank in eine Schieflage gerät. Nur Sparbriefe ohne Nachrangabrede werden durch die gesetzliche Einlagensicherung mit bis zu 100.000 Euro geschützt. Bei Sparbriefen mit Nachrangabrede ist das nicht der Fall.
Worauf Verbraucherinnen und Verbraucher achten müssen, damit ihr Geld in Sparbriefen geschützt ist, und wie die Sicherungssysteme genau funktionieren, erläutert die BaFin auf ihrer Website. Außerdem erklärt sie, wie Sparbriefe funktionieren, für wen sie geeignet sein können und wie sie die Anbieter beaufsichtigt.
Interview mit Rechtsanwalt Jens Reime: Was ist ein Sparbrief?
Interviewer: Guten Tag, Herr Reime. Heute möchten wir mit Ihnen über Sparbriefe sprechen. Können Sie uns zunächst erklären, was genau ein Sparbrief ist?
Rechtsanwalt Jens Reime: Hallo! Gerne. Ein Sparbrief ist eine Form der Geldanlage, bei der ein festgelegter Geldbetrag für eine vereinbarte Laufzeit zu einem festen Zinssatz angelegt wird. Es handelt sich hierbei um eine sehr sichere Anlageform, da der Zinssatz über die gesamte Laufzeit garantiert ist.
Interviewer: Wie funktioniert ein Sparbrief genau?
Reime: Ein Anleger kauft einen Sparbrief bei einer Bank oder Sparkasse für eine bestimmte Summe, den sogenannten Nennwert. Dieser Betrag wird dann über die vereinbarte Laufzeit, die zwischen einem und zehn Jahren liegen kann, verzinst. Nach Ende der Laufzeit erhält der Anleger den Nennwert zuzüglich der aufgelaufenen Zinsen zurück.
Interviewer: Gibt es verschiedene Arten von Sparbriefen?
Reime: Ja, es gibt unterschiedliche Varianten. Am bekanntesten sind der klassische Sparbrief mit fester Laufzeit und Zinsen sowie der Kündigungssparbrief, bei dem Anleger nach einer gewissen Mindestlaufzeit täglich kündigen können. Bei letzterem ist jedoch der Zinssatz oft etwas niedriger.
Interviewer: Welche Vor- und Nachteile bieten Sparbriefe?
Reime: Sparbriefe sind eine sichere Anlageform, da sie nicht kursabhängig sind und der Zinssatz garantiert ist. Dies bietet Planungssicherheit für Anleger. Der Nachteil ist, dass die Rendite im Vergleich zu riskanteren Anlageformen relativ gering ist. Zudem ist das Geld für die Dauer der Laufzeit fest angelegt und nicht verfügbar, es sei denn, man hat einen Kündigungssparbrief.
Interviewer: Für wen eignet sich diese Anlageform besonders?
Reime: Sparbriefe eignen sich besonders für sicherheitsbewusste Anleger, die eine feste Rendite ohne Kursrisiko suchen. Sie sind auch für Anleger geeignet, die ihr Geld über einen bestimmten Zeitraum fest anlegen möchten, ohne sich um die Anlage kümmern zu müssen.
Interviewer: Wie sieht es mit der Besteuerung von Sparbriefen aus?
Reime: Die Zinserträge aus Sparbriefen müssen versteuert werden. Hier greift die Abgeltungsteuer von derzeit 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Es gibt jedoch einen jährlichen Sparerpauschbetrag, bis zu dem Zinserträge steuerfrei sind.
Interviewer: Vielen Dank für diese aufschlussreichen Informationen, Herr Reime!
Reime: Sehr gerne! Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.
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