Anlegerschutz

Spartips

andibreit (CC0), Pixabay
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Die vielen Anlageformen, unverständliche Produktinformationen und verhängnisvolle Klauseln im Kleingedruckten machen es Verbrauchern heute schwer, ihr Geld sicher und gewinnbringend anzulegen. Dazu kommen die niedrigen Zinsen und der Fakt, dass Banken und andere Finanzinstitute ihre eigenen Provisionen meistens stärker im Auge haben als die Interessen ihrer Kunden. Mit unseren 12 Tipps zum richtigen Sparen machen Sie nichts falsch.

1. Kein Sparen auf Kredit

Prüfen Sie, ob Sie wirklich Geld fürs Sparen übrig haben. Wenn Sie mit Ihrem „Dispo“ regelmäßig im Minus sind, ist das nicht der Fall. Da Kreditzinsen grund­sätzlich höher sind als Sparzinsen, sollten Sie zunächst alles daransetzen, zu­verlässig im Plus zu bleiben. Und tilgen Sie zuerst Ihre Kredite!

2. Richtige Laufzeiten wählen

Achten Sie darauf, dass die Laufzeit Ihres Sparvertrags richtig bemessen ist. Legen Sie Ihr Geld so an, dass Sie immer darüber verfügen können, wenn Sie es brauchen – wenn Sie beispielsweise heiraten, Nachwuchs bekommen, eine Immobilie kaufen wollen oder sich selbstständig machen möchten. Das gilt auch, wenn Sie langfristig etwas für die Altersvorsorge zurücklegen wollen: Sparen Sie in Etappen, indem Sie fällige Auszahlungen erneut anlegen. Verzichten Sie auf Anlageformen, bei denen Ihr Geld über Jahrzehnte festgebunden ist.

3. Kosten im Blick behalten

Für die Verwaltung Ihres Geldes verlangen die Geldinstitute oft ein Entgelt (z.B. Kontoführung, Depotkosten, Ausgabeaufschlag, Verwaltungskosten, Provisionen). Das kann Ihre Rendite schmälern. Achten Sie bei Ihrer Entscheidung also sehr genau auf die Kosten und suchen Sie sich den preiswertesten Anbieter heraus. Achtung, manche Kosten werden nicht offengelegt.  Also sollten Sie ausdrücklich danach fragen!

4. Klassische Sparformen nicht außer Acht lassen

Beim Sparen mit Tages- oder Festgeld, Sparbuch, Sparbrief oder Banksparplänen machen Sie keine Fehler – hier ist Ihr Geld sicher. Sie dürfen Zinserträge in Höhe von 801 Euro – als zusammen veranlagte Eheleute sogar 1.602 Euro – erwirtschaften, ohne diese versteuern zu müssen. Damit können Sie ein beachtliches Polster anlegen.

5. Sparformen für Fortgeschrittene

Wenn Sie bereits eine größere Summe (z.B. im Wert Ihres nächsten Autos) als Festgeld angelegt haben und das Risiko nicht scheuen, kommen auch Aktien­fonds mit der Option auf eine höhere Rendite als Sparform in Betracht. Empfehlenswert sind Exchange-Traded-Funds (ETFs) – hier sparen Sie Kosten. Unser Online-Renditerechner hilft bei der Entscheidungsfindung.

6. Sparen mit gutem Gewissen

Immer mehr Menschen wollen wissen, was mit ihrem Geld geschieht. Sie auch? Fragen Sie bei Ihrer Bank nach, wie Ihr Geld angelegt wird. Fällt die Antwort unbefriedigend aus, nutzen Sie die zahlreichen Sparanlagen der ethisch ausgerich­teten Geldinstitute, die einen Teil der Rendite für einen guten Zweck spenden oder Geld nach klaren ökologischen oder sozialen Richtlinien anlegen. Vom Sparkonto bis zum Investmentfonds ist hier vieles möglich.

7. Geld für die Immobilie sicher anlegen

Wenn Sie eine Immobilie kaufen möchten, sind die klassischen, weil sicheren Sparformen (Tages- oder Festgeld, Sparbrief etc.) am besten geeignet, um das notwendige Eigengeld zum Zeitpunkt des Immobilienerwerbs (= Zeitpunkt der Kreditaufnahme) verfügbar zu haben. Achten Sie unbedingt auf den richtigen Anlagezeitraum!

8. Bausparen bringt nichts

Bausparverträge sind keine guten Sparverträge. Der Zinsertrag ist mager und liegt bei 0,1 bis 0,25 Prozent, wenn Sie heute einen Vertrag abschließen. Außerdem fallen noch Abschlusskosten in Höhe von 1 bis manchmal sogar 3 Prozent der Bausparsumme an. Es gibt also weitaus bessere Möglichkeiten, Ihr Geld gewinnbringend anzu­legen. Lediglich bei alten Tarifen können Sie sich noch über eine Verzinsung von 2 bis 4 Prozent freuen. Doch diese „Renditebausparverträge“ werden heute nicht mehr angeboten und häufig von den Bausparkassen gekündigt.

9. Finger weg von Versicherungen

Eine sichere Geldanlage wie Tagesgeld, Festgeld oder Sparbrief ist grundsätzlich viel besser für die Altersvorsorge geeignet als Kapitallebens- und private Rentenversicherungen. Die beiden letzteren haben viel zu lange Laufzeiten, das Abbruchrisiko ist hoch und die Rendite mager. Ein hoher Anteil Ihres sauer Ersparten geht außerdem für (versteckte) Verwaltungskosten drauf.

10. Vorsicht bei Angeboten aus der digitalen Welt

Ganz so einfach wie versprochen ist die Geldanlage per Computer leider nicht. Wenn Sie digitale Angebote nutzen wollen, sollten Sie Anlagevorschläge gut einschätzen können. Denn nicht immer ist drin, was Sie zunächst vermuten. Manchmal finden sich sogar recht riskante Produkte im Portfolio. Blind verlassen sollten Sie sich auf die Maschinen also lieber nicht. Haben Sie Zweifel, holen Sie sich unabhängigen Rat und kaufen Sie nicht die digitale Katze im Sack!

11. Vorsicht vor Traumrenditen

Glauben Sie niemandem, der Ihnen hohe Renditen oder Steuervorteile ins Blaue hinein verspricht. Hohe Renditen gibt es nur im Doppelpack mit einem hohen Verlustrisiko. Und viele Anlageberater locken ihre Opfer mit angeblichen Steuer­vorteilen ins finanzielle Verderben.

12. Sparkonzept im Miniformat

Streuen Sie mögliche Risiken breit über verschiedene Anlageformen, achten Sie auf Flexibilität und versteckte Kosten und schließen Sie nur solche Finanzprodukte ab, die Sie tatsächlich verstanden haben. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • „Dispo“ in die schwarzen Zahlen bringen.
  • Über ein bis zwei Nettogehälter am besten täglich verfügen können.
  • Eine größere Summe, ungefähr im Wert einer größeren Anschaffung (Möbel, Reise, Auto) längerfristig (2 bis 6 Jahre) sicher anlegen.
  • Zusätzliches Geld können fortgeschrittene Sparer in Aktienfonds oder eine Immobilie investieren.

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