Staatsanwaltschaft Oldenburg
Benachrichtigung über die vorläufige Sicherstellung von Vermögenswerten
11 Js 100064/17
In dem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Oldenburg, Gerichtsstraße 7 in 26135 Oldenburg, Aktenzeichen: 443 js 17315/16
gegen Naim Krasnic, geboren am 25.03.1974 wegen Betruges
ist durch das Amtsgericht Oldenburg am 30.11.2017 gegen den Beschuldigten und den Einziehungsbeteiligten Elwir Krasnic ein Vermögensarrest ergangen.
Dem Vermögensarrest liegt folgender Sachverhalt zugrunde:
Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei ist der Beschuldigte Naim Krasnic zwischen dem 26.07.2014 und dem 05.01.2017 an insgesamt 19 Verkehrsunfällen mit 6 verschiedenen Fahrzeugen beteiligt. Der Beschuldigte ist verdächtig, im Tatzeitraum vom 26.07.2014–22.12.2016 aufgrund von provozierten Verkehrsunfällen von den Kfz.-Versicherungen der anderen Unfallbeteiligten Fahrzeuge zu Unrecht Schadensersatzleistungen kassiert zu haben.
Um dem Beschuldigten das durch die Straftaten zu Unrecht Erlangte wieder zu entziehen, hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg in Vollziehung des Vermögensarrests beim Einziehungsbeteiligten Elwir Krasnic eine Arrestsicherungshypothek auf dem Grundstück in Oldenburg, Blatt 1282 in Höhe von € 21.640,00 eintragen lassen.
Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Eine rechtskräftige Einziehungsentscheidung ist noch nicht ergangen.
Gemäß § 111l der Strafprozessordnung (StPO) werden die Verletzten der Straftaten hiermit über die Vollziehung des Vermögensarrestes benachrichtigt. Sie werden aufgefordert, sich bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg unter dem Aktenzeichen
11 Js 100064/17 zu melden und mitzuteilen, ob und in welcher Höhe sie einen Anspruch auf Ersatz des Wertes des Erlangten, der ihnen aus den dem Beschuldigten vorgeworfenen Taten erwachsen ist, geltend machen wollen. Gleichzeitig verweist die Staatsanwaltschaft zur Information über die Auswirkungen der Sicherungsmaßnahmen und das weitere Verfahren auf den Wortlaut der §§ 111h Abs. 2, 111i Abs. 2, 459h Abs. 2, 459k StPO, welcher über die Homepage des Bundesministeriums der Justiz, www.gesetze-im-internet.de, abgerufen werden kann.
Ziel des Verteilungsverfahrens ist es, den durch die Straftat betroffenen Geschädigten im Rahmen des Verteilungsverfahrens einen finanziellen Ersatz zu ermöglichen. Geschädigte können daher binnen einer Frist von sechs Monaten nach einer weiteren Mitteilung durch die Staatsanwaltschaft, die nach Rechtskraft einer Verurteilung des Beschuldigten erfolgt, ihre Ansprüche anmelden. Die Anmeldung ist formlos möglich und kostenfrei. Der Anmeldung sollen Unterlagen beigelegt werden, aus denen sich die Ansprüche glaubhaft darstellen. Dies ist nicht notwendig, wenn sich die Ansprüche aus den Feststellungen im Strafurteil ergeben.
Werden Ansprüche nicht geltend gemacht, verbleibt der Erlös für die sichergestellten Vermögenswerte im Eigentum des Staates.
Teilen Sie der Staatsanwaltschaft Oldenburg schriftlich mit, ob und in welcher Höhe Ansprüche auf Schadensersatz bzw. Ersatz des entzogenen Wertes des Erlangten voraussichtlich geltend gemacht werden, § 111l Abs. 3 S. 1 StPO. Vorsorglich wird darauf hingewiesen, dass eine zwangsweise Pfändung von sichergestellten Vermögenswerten nicht mehr zulässig (§ 111h Abs. 2 S. 1 StPO) und auch nicht notwendig ist, da der Beschuldigte nicht mehr darüber verfügen kann (§ 111h Abs. 1 S. 1 StPO). Eine Erlösauszahlung durch die Staatsanwaltschaft nach Rechtskraft einer Verurteilung in dieser Strafsache kann nur erfolgen, wenn alle Verletzten vollständig entschädigt werden können. Andernfalls müssen die Ansprüche erneut in einem Insolvenzverfahren über das Vermögen des Einziehungsbetroffenen angemeldet werden. Sollte bereits eine Entschädigung durch eine Versicherung erfolgt sein oder Geschädigte nicht Inhaber der Ansprüche sein, hat die Anmeldung durch die Versicherung bzw. den Erwerber zu erfolgen. Der Forderungsübergang soll ebenfalls belegt werden. Da eine vorzeitige Entschädigung nicht möglich ist, wird gebeten, von Sachstandsanfragen abzusehen.
Der Staatsanwaltschaft ist es nicht erlaubt, im Einzelfall rechtlichen Rat zu erteilen. Es wird daher empfohlen, soweit erforderlich, den Rat eines Rechtsanwaltes einzuholen.
Siebert, Erste Staatsanwältin
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