EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark tritt noch in diesem Jahr zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) teilte heute auf ihrer Website mit, Stark lege sein Amt aus „persönlichen Gründen“ nieder.
Laut Medienberichten ist allerdings ein Zerwürfnis über die vor allem in Deutschland umstrittenen Staatsanleihenkäufe der EZB der Grund für den Rückzug.Demnach wäre die Schuldenkrise binnen weniger Monate für den zweiten deutschen Topnotenbanker zum Stolperstein geworden: Bereits im Februar war der damalige Bundesbank-Chef Axel Weber zurückgetreten.
“Der Sparer erzeugt mehr Ware, als er selbst kauft, und der Überschuss wird von den Unternehmern mit dem Geld der Sparkassen gekauft und zu neuen Realkapitalien verarbeitet. Aber die Sparer geben das Geld nicht her ohne Zins, und die Unternehmer können keinen Zins bezahlen, wenn das, was sie bauen, nicht wenigstens den gleichen Zins einbringt, den die Sparer fordern. Wird aber eine Zeitlang an der Vermehrung der Häuser, Werkstätten, Schiffe usw. gearbeitet, so fällt naturgemäß der Zins dieser Dinge. Dann können die Unternehmer den von den Sparern geforderten Zins nicht zahlen. Das Geld bleibt in den Sparkassen liegen, und da gerade mit diesem Geld die Warenüberschüsse der Sparer gekauft werden, so fehlt für diese jetzt der Absatz, und die Preise gehen zurück. Die Krise ist da.”
Silvio Gesell (“Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld”, 1916)
Grundvoraussetzung, um “EZB-Chefvolkswirt” zu spielen, ist die völlige Unkenntnis elementarer makroökonomischer Zusammenhänge. Wer aus praktischer Erfahrung heraus unsere seit jeher fehlerhafte (kapitalistische) Marktwirtschaft auch nur ansatzweise durchschaut und noch einen Rest von Anstand besitzt, kann vor dem eigentlichen Beginn der menschlichen Zivilisation den Job nur kündigen: