Die Warnungen vor einer deutlichen Ausweitung des russischen Krieges auf die Ukraine mehren sich. Seit Tagen kursieren Spekulationen, dass der Kreml am 9. Mai zur traditionellen Weltkrieg-Gedenkparade das Kriegsrecht verhängen und eine Generalmobilmachung anordnen könnte.
Der Kreml bezeichnete diese zuletzt zwar als „Unsinn“, doch auch ein überraschendes Militärmanöver beim Russland-Verbündeten Belarus in der Nacht auf Mittwoch nährt Sorgen wegen des weiteren Kriegsverlaufs.
Belarus hatte in dem unangekündigten Manöver seine schnelle Eingreiftruppe geprüft. Dabei sollten Gefechtsbereitschaft, Gefechtsaufgaben und Aspekte des Marsches in Einsatzgebiete geprüft werden, so das belarussische Verteidigungsministerium auf Telegram.
Laut Belarus soll das Manöver die Abwehr von Boden- und Luftangriffen trainieren. Die Anzahl der beteiligten Truppenteile werde schrittweise vergrößert. Ziel sei es zu überprüfen, wie schnell die Eingreiftruppe auf plötzliche Krisensituationen reagieren könne.
Die Militärübung berge „keine Gefahr, weder für die europäische Gesellschaft im Ganzen noch für die Nachbarländer im Besonderen“, betonte die Führung. Doch das Verhältnis zwischen Kiew und Minsk ist zerrüttet, Belarus ist ein enger Verbündeter Russlands. Die Ukraine teilte mit, man schließe nicht aus, dass Russland an einem Punkt des Krieges auf die belarussischen Truppen und das Territorium von Belarus zurückgreifen könne, so ein Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes. Man sei für diesen Fall gerüstet.
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