Das Problem war absehbar
Dass es zu einem Mangel an attraktiven Mietwohnungen kommen wird, war allerdings absehbar. Durch die Förderalismusreform im Jahr 2006 wurde der Wohnungsbau zur Sache der Länder. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde somit erkannt, dass hier eine Entwicklung in die falsche Richtung in Gang war.
Leider konnten die Länder diese ebenso wenig aushalten wie der Bund. Tatsächlich hat sich die Lage seitdem erheblich verschlechtert. Im Jahr 2017 hat der Bund deshalb die finanziellen Mittel zur Förderung des Wohnungsbaus auf 1,5 Milliarden Euro erhöht. Es handelt sich dabei um den dreifachen Betrag, verglichen mit dem Vorjahr. Für 2018 wird noch einmal die gleiche Summe eingeplant, um die Lage endlich zu verbessern. Besonders der Wohnungsmangel in den Ballungsgebieten sind der Regierung ein Dorn im Auge. Denn in einigen Städten ist es für Durchschnitts- oder Geringverdiener mittlerweile schier unmöglich geworden, eine bezahlbare Mietwohnung zu finden. Ihnen bleibt dann kaum etwas anderes übrig, als außerhalb der Stadt zu wohnen.
Sind mehr Sozialwohnungen die Lösung?
Um der aktuellen Entwicklung entgegen zu wirken, hat der Staat in dem vergangenem Jahr fast 25.000 neue Sozialwohnungen bauen lassen. Das sind immerhin 10.000 mehr als im Jahr zuvor. Allerdings werden pro Jahr 80.000 neue Sozialwohnungen benötigt. Es handelt sich somit um eine lobenswerte, jedoch keinesfalls ausreichende Entwicklung.
Die Haltung der Regierung
Der Regierung wird immer wieder vorgeworfen, das Thema steigende Mietpreise nicht ernst genug zu nehmen. Besonders hier kann von sozialem Sprengstoff gesprochen werden. Schließlich vertreten viele Bürger die Meinung, dass die Politik viel zu spät begonnen hat zu handeln. Der Bau von neuen Mietwohnungen geht außerdem zu schleichend voran. Besonders Bürger, die aus ihren Mietwohnungen ausziehen müssen, weil sie sich diese nicht mehr leisten können, sind verärgert. Durch die Tatsache bedingt, dass wohl kaum einer der Bundestagsabgeordneten selbst mit diesem Problem zu kämpfen hat, wird der Unmut der Bürger noch zusätzlich geschürt.
Besonders in der letzten Bundestagswahl 2017 hätte das Thema steigende Mieten, nach der Meinung vieler Bürger sehr viel intensiver angegangen werden müssen. Tatsächlich spielte es kaum eine Rolle. Die Betroffenen fühlen sich dadurch wiederum nicht wahrgenommen.Mangel an Mietwohnungen betrifft auch die Mittelschicht
Der Aspekts des sozialen Sprengstoffs wird besonders dadurch unterstützt, dass steigende Immobilienpreise mittlerweile auch die Mittelschicht betreffen. Wenn sich eine durchschnittliche Familie keine Mietwohnung in guter Lage mehr leisten kann, muss schließlich ein gravierendes Problem vorliegen. Ebenso kann für jede Person argumentiert werden, die einem Vollzeitjob nachgeht und vor dem gleichen Problem steht.
Es wird geschätzt, dass ab sofort pro Jahr 350.000 neue Mietwohnungen gebaut werden müssen. Denn auch durch die aktuelle Zuwanderungen, wird der unausgeglichene Markt nicht besser werden. Höchste Zeit also, um endlich zu handeln.
Horrenden Mietpreisen entkommen: die Wohnungsgenossenschaften
Wer sich keine Immobilie kaufen kann oder möchte, der muss sie mieten. Doch bei den aktuellen Mietpreisen ist das gar nicht so einfach. Abgesehen von der Höhe der Mieten, ist es auch alles andere als einfach, überhaupt erst einmal eine Mietwohnung zu bekommen. Schließlich sind Wohnungsbesichtigungen mit bis zu 30 Interessenten zum gleichen Zeitpunkt heute keine Seltenheit mehr. Wer dann auch noch Kinder oder gar ein Haustier hat, der hat ohnehin schlechte Karten. Doch gibt es Alternativen zu diesem Wahnsinn?
Tatsächlich gibt es eine relativ beliebte Alternative. Diese besteht in der so genannten Wohnungsgenossenschaft. Es handelt sich bei dem genossenschaftlichen Wohnen um eine Art Mischform zwischen Eigentum und Miete. Die Wohnungsgenossenschaft besitzt die Mietwohnungen und vermietet sie an die Mitglieder. Das Ziel besteht darin, dass der Wohnraum günstiger und sicherer ist. Der soziale Aspekt spielt bei den Genossenschaften eine wichtige Rolle. Deshalb bieten viele Genossenschaftswohnhäuser Kinderspielplätze, eine Seniorenbetreuung oder Gemeinschaftsräume an. Auch Sportanlagen sind keine Seltenheit.
Tatsächlich werden Immobilien vielfach nur noch als Geldanlage gesehen. Der eigentlich Zweck, uns zwar das wohnen steht dabei völlig im Hintergrund. In manchen Gegenden z.B. Berlin Mitte, Kreuzberg etc… sind ganze Bevölkerungsschichten ausgetauscht worden, und zwar jene die die nach den Immobilenverkäufen (Spekulationen) das wohnen schlicht nicht mehr leisten können.
Bericht aus der Welt:
https://www.welt.de/print/die_welt/finanzen/article162089806/Ende-des-deutschen-Immobilienbooms.html
Und von n-tv:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Experten-erwarten-Preis-Sturz-bei-Immobilien-article19702243.html