Der deutsch-südafrikanische Möbelhändler Steinhoff versucht Verhandlungskreisen zufolge, in den nächsten Tagen eine Liquiditätslücke von mehr als 200 Millionen Euro zu schließen. Darüber werde mit den neun Banken verhandelt, die schon jetzt die wichtigsten Kreditgeber von Steinhoff sind, aber auch mit Hedgefonds und anderen Finanzinvestoren, sagten zwei Teilnehmer der Gespräche.
Ob diese Gespräche dann zum gewünschten Erfolg führen werden, ist nicht absehbar. Derzeit, so ein Insider des Konzerns, geht es wohl nur darum, zu verhindern, dass irgendeiner Steinhoff-Tochter das Geld ausgeht, die den ganzen Konzern in den Abgrund reißen könnte“. Denn die Teile der mit 10,7 Milliarden Euro verschuldeten Gruppe seien finanziell stark miteinander verflochten. Banken dürften hier sicherlich vorsichtig sein, denn die dürften heute schon mit der Besicherung der Altkredite ein Problem haben, vor allem mit der Werthaltigkeit der Sicherheiten. Auch hier stellt sich natürlich wieder die Frage, was besser ist: „Ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende.“
Möglicherweise ist eine Insolvenz in Eigenverantwortung der einzige Weg, um aus dem gesamten Dilemma herauszukommen,wenn man nicht immer wieder nur Finanzlöcher stopfen will. Rechtsawalt Tilp, der zu dem Vorgang eine Interessengemeinschaft für geschädigte Aktionäre und Anleihegläubiger im Dezember vorigen Jahres gegründet hat, betrachtet derzeit auch alle Maßnahmen innerhalb des Konzern natürlich kritisch. Für Tilp ist wichtig, dass Anleihegläubiger und Aktionäre nicht auf ihrem Schaden sitzen bleiben. Das wiederum spricht dann sicherlich wieder gegen die Forderung nach einem Insolvenzverfahren.
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