Sehr geehrter Herr Bremer,
die Beiratsvorsitzende in elf Leonidas Fonds, Frau Rechtsanwältin Dr. Susanne Schmidt-Morsbach, hat uns im Namen aller Beiräte der Fonds, die nächste Woche eine Gesellschafterversammlung in Präsenz durchführen gebeten, Ihnen die nachfolgende Stellungnahme zur Kenntnis zu geben. Dieser Bitte kommen wir hiermit sehr gerne nach. Die Stellungnahme lautet wie folgt:
„Sehr geehrte Anlegerinnen und Anleger,
Sie haben mehrere E-Mails von der HTB bekommen. Darin sind Unrichtigkeiten enthalten. Die HTB versucht abermals, von eigenen Pflichtverletzungen und erheblichen Interessenkonflikten abzulenken und andere Personen mit unwahren Behauptungen und Unterstellungen zu diskreditieren. Wir sind entsetzt über die Ignoranz, die „Ihr Fondsmanagement“ den Anlegerinteressen entgegenbringt. Wir sind als Beiräte Ihres Fonds allein den Anlegerinteressen verpflichtet und dem werden wir nachkommen.
Wir Beiräte sind angesichts der negativen Entwicklung der letzten Wochen mehr denn je davon überzeugt, dass die zur HTB gehörenden und handelnden Personen und Gesellschaften aus dem Management unserer Leonidas Fonds entfernt werden sollten. Hierüber sollten Sie als Anleger die Möglichkeit haben abzustimmen. Die HTB nimmt nicht Ihre Interessen als Anleger, sondern allein die eigenen Interessen der HTB war. Die HTB hat Dienstleistungsverträge auf der Ebene der Projektgesellschaften und ist insofern vertraglich den Projektgesellschaften verpflichtet, die nach wie vor unter der Geschäftsführung von Frau Grieseler stehen. Die HTB kämpft nicht für das Geld der Anleger, die HTB kämpft allein um ihr eigenes Geld.
Gerne informieren wir Sie zum aktuellen Stand wie folgt:
1. Anträge für Einstweilige Verfügungen der HTB zum Verbot unserer Gesellschafterversammlungen in Präsenz
Die Komplementärinnen Ihres Fonds haben gegen die Beiratsvositzende, Frau Dr. Susanne Schmidt-Morsbach persönlich und gegen die Treuhandgesellschaften drei einstweilige Verfügungen beim Landgericht Nürnberg beantragt. Diese Anträge enthalten einseitigen und teilweise falschen Sachvortrag und sind gespickt mit teils unzutreffenden, teils unbewiesenen Behauptungen.
Die HTB möchte gerichtlich verbieten lassen, dass über die einberufenen Tagesordnungspunkte in der kommenden Woche die Anlegerinnen und Anleger selbst abstimmen. Mit anderen Worten: Die HTB will den Anlegerinnen und Anleger die Durchführung dieser Versammlungen verbieten lassen noch bevor Sie überhaupt entschieden haben. Dieses Vorgehen der HTB ist in der deutschen Anlegerlandschaft bisher einzigartig und eindeutig anlegerfeindlich.
Der Beirat hat sich daher entsprechend sachlich verteidigt, damit die Gesellschafterversammlungen wie geplant durchgeführt werden können. Eine Entscheidung des Gerichts steht noch aus.
2. Weiterhin muss die HTB stillschweigend die eigenen gravierenden Pflichtverletzungen anerkennen
Es dürfte Ihnen aufgefallen sein, dass die HTB in allen bislang versendeten E-Mails mit keinem einzigen Wort die Vorwürfe aus der Einberufung entkräftet. Das kann sie auch nicht, denn es werden nur Fakten genannt und diese geben keine gute Bilanz für unsere Geschäftsführung.
3. Irreführende Behauptung der HTB, es seien in Frankreich „Klagen“ erhoben
Die Aussage in der E-Mail der HTB, man habe gegen Herrn Hug und Frau Grieseler Klage eingereicht, ist irreführend. Es handelt sich um Beweisverfahren, bei denen zunächst ein Sachverständiger beauftragt werden muss, um Sachverhaltsfeststellungen zu treffen. Schadenersatzansprüche werden damit nicht geltend gemacht. Nicht alle Fonds sind zudem hiervon betroffen.
4. Diskreditierung der Treuhänderinnen und Herrn Wittmann
Die Geschäftsführung weigert sich seit Übernahme des Amtes mit den Treuhänderinnen zusammen zu arbeiten. Treugeberlisten werden nicht herausgegeben und eine ordnungsgemäße Wahrnehmung der Aufgaben der Treuhandschaft wesentlich erschwert. Im Rahmen der Einberufung der Gesellschafterversammlungen durch den Beirat hat die Geschäftsführung pflichtwidrig die Treugeberlisten nicht überlassen. Die Leonidas Treuhand GmbH kann – auch nach Ansicht der Geschäftsführung – zu den bisherigen Konditionen nicht kostentragend arbeiten. Es ist unumgänglich, dass die ursprünglich vorgesehenen Aufgaben der Treuhänderin wieder diesen zugeordnet werden. Da sich insoweit die Vergütung der HTB reduzieren wird, ist verständlich, dass die HTB sich hiergegen mit allen Mitteln wehrt.
Der Beirat kann nicht erkennen, was gegen eine Bevollmächtigung des Herr Wittmann für die Interessensgemeinschaft IG-Leo spricht. In Person von Herrn Wittmann werden die Stimmen lediglich gebündelt. Die Stimmabgabe selbst erfolgt stets durch eines der Gründungsmitglieder und nicht durch Herrn Wittmann.
5. Rechtswidrige Feststellung der schriftlichen Umlaufverfahren
Die Fondsgeschäftsführung hat aufgrund einer veralteten Rechtsprechung die Feststellung der gefassten Beschlüsse zur Installation einer zweiten Komplementärin verweigert. Wir haben dazu, ohne die Fonds mit den Kosten zu belasten, mehrere Rechtsanwälte konsultiert und haben bestätigt bekommen, dass die Rechtsauffassungen der HTB unzutreffend sind.
Desgleichen behauptet Herr Hülk derzeit, die Interessen des Fonds erforderten – trotz seiner gravierenden Pflichtverletzungen – keine Gesellschafterversammlung, auf der man sich dazu aussprechen könnte. Das alles lässt tief blicken und spricht für sich selbst.
6. Mitteilung der HTB zur neuen Kontrolle des Assetmanagement durch die BayWa r.e.
Im Dezember 2022 sicherte die HTB dem Beirat erneut zu, dass gemeinsam mit den Beiräten ein offenes und transparentes Ausschreibungsverfahren zur Vergabe des Assetmanagements durchgeführt wird. Allerdings wurden dem Beirat darauf nie entsprechende Informationen zur Fortführung des Gesprächs übermittelt. Gestern teilte die HTB-Gruppe den Anlegern und den Beiräten mit, das Assetmanagement sei nach monatelangen Verhandlungen neugeordnet worden und liege nun in der Hand der BayWa r.e. – ohne Ausschreibung und ohne den Beirat einzubinden. Ebenfalls im Dezember 2022 hat die HTB dem Beirat schriftlich mitgeteilt, dass die Anlegerinnen und Anleger über eine unabhängige Geschäftsführungsposition in der SNC (in Frankreich) abstimmen sollen. Jetzt wurde die BayWa r.e. eingesetzt – erneut ohne den Beirat zu beteiligen und ohne ein Votum der Anleger einzuholen. Urteilen Sie selbst, wie sehr Sie und Ihr Investment der HTB am Herzen liegen.
7. Fazit
Wir haben das Vertrauen in die HTB verloren. Die HTB ist derart mit Interessenkonflikten behaftet, dass diese aus Sicht des Beirates nicht mehr länger die Verantwortung für die Fondsgesellschaften haben darf.
Wir freuen uns auf jede/n Anleger*in, die/der in der nächsten Woche sich mit uns in den Präsenzveranstaltungen in Nürnberg austauscht, um anschließend für unsere Fonds richtungsweisende Entscheidungen zu treffen
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Susanne Schmidt-Morsbach
Claus Aufmuth
Dr. Klaus Hoeppner
Ralf Maier-Geißer
Claus Schiedel“
Ende der Stellungnahme
Wir, die Interessengemeinschaft IG-Leo sind froh, dass unsere Mitglieder diese offensichtliche Taktik der HTB durchschauen und von den durch die HTB bezweckten Widerrufen von Vollmachten Abstand nehmen! Noch viel mehr beglück t uns die Tatsache, dass auch viele Nichtmitglieder der Anleger zwischenzeitlich erkannt haben, dass die HTB nicht im Anlegerinteresse handelt. Allein die letzten beiden Aussendungen der HTB haben bei der IG-Leo zu weiteren Dutzend Neumitgliedern geführt.
Zuletzt erinnern wir mit dieser E-Mail an die anstehenden Gesellschafterversammlungen in Nürnberg:
Die außerordentlichen Gesellschafterversammlungen finden an folgenden Terminen statt:
- Leonidas Associates VI GmbH & Co. KG (Leonidas 6): Montag, 20. März 2023, um 10:00 Uhr
- Leonidas Associates VIII GmbH & Co. KG (Leonidas 8): Montag, 20. März 2023, um 15:00 Uhr
- Leonidas Associates XII Wind GmbH & Co. KG (Leonidas 12): Dienstag, 21. März 2023, um 10:00 Uhr
- Leonidas Associates XIV Wind GmbH & Co. KG (Leonidas 14): Mittwoch, 22. März 2023 um 10:00 Uhr
Der Tagungsort:
- Das a&o Hotel Nürnberg Hauptbahnhof, Bahnhofstr. 13, 90402 Nürnberg
Der Einlass erfolgt eine halbe Stunde vor Beginn der jeweiligen Veranstaltung.
Die Beiräte weiterer Leonidas-Fonds haben Fondsgeschäftsführer Mark Hülk von der HTB-Gruppe bereits zu weiteren, außerordentlichen Gesellschafterversammlungen aufgefordert. Sollte Herr Hülk und die HTB auch in diesen Fonds – entgegen seiner Verpflichtung aus dem Gesellschaftsvertrag – die Einladungen nicht an die Anlegerinnen und Anleger verschicken, dann gehen wir davon aus, dass wir auch hier von den jeweiligen Beiräten in Kürze eine Einladung erhalten werden.
Ihre Fragen an uns
Soweit wir aktuell noch einige Ihrer E-Mails nicht beantworten konnten, liegt das an unserer Auslastung und ist der Tatsache geschuldet, dass wir alle Hände voll zu tun haben, die Arbeit irgendwie bewerkstelligt zu bekommen.
Ihre Fragen zu den schriftlichen Umlaufverfahren der HTB beantworten wir Ihnen noch. Hier ist noch genügend Zeit. Bitte unternehmen Sie derzeit noch nichts oder bevollmächtigen Sie uns.
Ihre Fragen an uns, ob Ihre Vollmacht vorliegt beantworten wir Ihnen auch noch individuell und persönlich. Wenn Sie uns bereits eine Vollmacht ausgestellt haben, gehen Sie bitte davon aus, dass diese uns auch vorliegt.
Gerne stehen wir für weitere Rückfragen und Ihr Feedback zur Verfügung.
Wir freuen uns sehr, dass wir Ihr Vertrauen als Interessengemeinschaft haben. Herzlichen Dank.
Ihre IG Leo
Claus Aufmuth
Alois Ganz
Dr. Klaus Hoeppner
Ralf Maier-Geißer
Dass die Bremer HTB-Gruppe an ihrem Investment bei dem Betreiber von Wind- und Solarparks Leonidas aktuell keine große Freude hat, wurde erst vor wenigen Tagen deutlich, als die HTB mit großer Mehrheit bei vier Fonds abgewählt wurde. Ob es damit zusammen hängt, dass die HTB Renewable Energy Holding in Re:Fonds GmbH umbenannt wurde und den Verweis auf HTB aus dem Namen strich, ist leider unbekannt. Auch bleibt Dr. Peter Lesniczak neben Dr. Wolfgang Wiesmann und Wolfgang Küster zwar Gesellschafter, wurde aber als Geschäftsführer abberufen und lässt die sonst von ihm gewohnte mediale Präsenz vermissen. (Quelle)
Dafür taucht dort ein alter Bekannter als neue Lichtgestalt auf: Martin Retsch aus Bremen, der nun Geschäftsführer von nicht weniger als 26 Gesellschaften der Leonidas-Fonds wird! Dieser ist seit langem Geschäftsführender Gesellschafter von Hesse + Partner und freut sich angesichts von Jahrzehnten Erfahrung mit „herausfordernden wirtschaftlichen Konstellationen und zerstrittenen Partnern“ auf die Aufgabe.
Nicht verwiesen wird hingegen auf seine umfangreiche Vergangenheit im Umfeld der Deutschen Lichtmiete, die er nicht nur als Vermittler an die arme Kundschaft brachte, er war auch „konzeptioneller Urheber der Sicherung über einen Miteinnahmepool“ und wurde dafür bei Lars Clasens inzwischen insolventer THD Treuhanddepot GmbH kommunikativer Ansprechpartner (früher hätte man wohl Mann fürs Grobe gesagt). Inzwischen sitzt Martin Retsch auch im Gäubigerausschuss mehrerer insolventer DLM-Gesellschaften. Ob zum Wohle der Anleger, dürfte mehr als fraglich sein.
HTB und Martin Retsch dürften füreinander keine großen Unbekannte sein. HTB-„Gewächs“ Roman Teufl ist nicht nur durch DLM bekannt, sondern auch durch seine Tätigkeit bei der OAB Osnabrücker Anlagen- und Beteiligungs AG. Dort musste Jana Retsch, Ehefrau von Martin Retsch und vorher Assistentin bei DLM, im Zuge von strafrechtlichen Ermittlungen und Hausdruchsuchungen als Vorstand zurücktreten. Bei OAB agierte auch Dr. Wolfgang Wiesmann als einer der Eigentümer der HTB-Gruppe als Aufsichtsrat, bis er zeitlich passend aus persönlichen Gründen ausschied.
Man kennt sich also in Bremen, und Amigo-Connections funktionieren nicht nur in Bayern!