Es ist die erste Stellungnahme die usn zu diesem Thema heuet erreicht, aber es wird sicherlich dann auch weitere Stellungnahmen in den nächsten Tagen von anderen Kanzleien geben, die wir dann auch hier veröffentlichen werden! Information von vielen Seiten ist nun gefragt!Stellungnahme zum Informationsschreiben der Lombardium-Gruppe gemäß Schreiben vom 02.05.2016 zur Bewertung der Erste Oderfelder Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG sowie der LombardClassic2 GmbH & Co. KG zuzuordnender Pfandgüter
Wie der Presse zu entnehmen ist, hat die Lombardium-Gruppe mit Schreiben vom 02.05.2016 Stellung genommen gegenüber ihren Anlegern zu den Ergebnissen der Bewertung der Pfandgüter durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO.Zwar ist es erfreulich, dass die Lombardium Hamburg und die Erste Oderfelder nach Wochen und Monaten des Schweigens nunmehr teilweise Farbe bekennen.
Das Ergebnis inhaltlich ist erschütternd.
Insofern ist die Bewertung des Ergebnisses als „ernüchternd“ skandalös, insbesondere vor dem Hintergrund, dass nunmehr nach wochenlanger Verzögerung und Funkstille entgegen zugesagten verbindlichen Offenlegungsterminen keine konkrete Bezifferung von Liquidität oder Werten erfolgt.
Insofern ist dieses Schreiben wohl eher geeignet, weitere Verwirrung zu stiften, eine Totalverlustankündigung oder ganz und gar Rückgriffsansprüche auf bereits erhaltene Auszahlungen, die nach den Vertrags- und Prospektunterlagen nicht ausgeschlossen sind, vorzubereiten.
Dies begründen die Ausführungen, die man nicht nur zwischen den Zeilen findet, sondern schwarz auf weiß, wenn von „Preisen zu Schlussverkaufsszenarien“ oder „Materialwerten“ die Rede ist.
Die Bezifferung auf Werte zwischen 4,7 und 7,9 Mio. Euro könnten Fehlbeträge von ca. 80 Mio. Euro Verlust für die Anleger bedueten.
Die Rechtsanwälte der Rechtsanwaltskanzlei Pforr & Kollegen werden nunmehr mit weiteren Maßnahmen für ihre Mandantschaft zur Durchsetzung deren rechtlichen Interessen nicht weiter zuwarten und sämtliche Rechtsmittel ausschöpfen, um der tatsächlichen Sachlage auf den Grund zu gehen. Bedauerlicherweise ist dem Schreiben der Lombardium-Gruppe nicht ein einziger positiver Aspekt zu entnehmen.
Vor dem Hintergrund der desaströsen Geschäftssituation scheiden nach unserem Dafürhalten jedwede Umwandlungsversuche, außergerichtliche Schuldenbereinigungsvergleiche sowie jedwede Sanierungskonzepte nahezu aus. All dies würde eine werthaltige Liquidität und Substanz voraussetzen. Auch vorab einer akut überfälligen Bezifferung und Offenlegung der Fakten und Zahlen kann vor dem Hintergrund der Mitteilung des Anlegerinformationsschreibens der Lombardium nur das Schlimmste befürchtet werden.
Es ist nicht auszuschließen, dass die verantwortlichen Gesellschaften, welche selbst von „Schlussverkaufsszenarien“ und Veräußerung von Kunst und Schmuckgegenständen zum „Materialwert“ sprechen, die Zahlen und Fakten deshalb verheimlichen, um eine direkte Insolvenz vorzubereiten und sich hierzu bereits in Gesprächen mit dem zuständigen Insolvenzgericht befinden. Dies steht jedoch im Widerspruch zu den ebenfalls nebulösen Ausführungen zu einem zukünftigen Vorschlag für ein Sanierungskonzept.
Die andere Variante wäre die Zuführung von frischem Kapital, welches jedoch von Kreditinstituten oder Dritten nur dann zur Verfügung gestellt wird, wenn hinreichend Werte und Sicherheiten vorhanden sind, was offensichtlich aufgrund der neuerlichen Mitteilung gerade nicht der Fall ist.
Die Andeutung der Lombardium:
„Wir gehen in allem Realismus davon aus, dass Sie wie auch alle anderen Anleger vor den unschönen Wahl stehen, diese Schlussverkaufssituation billigend hinzunehmen oder aber ein Sanierungsszenario mit zu tragen, dass eine realistische Aussicht bietet…“
dürfe im Klartext die Ankündigung einer Insolvenzsituation als Alternative zu Vermögensverzichts- oder Nachschuss- bzw. Rückzahlungsaufforderungen an die Anleger hindeuten. Die Ankündigung eines diesbezüglichen Vorschlages der Lombardium-Gruppe für „demnächst“ wirft mehr Fragen auf, als es Antworten bietet.Sollte sich eine der vorbenannten Katastrophenszenarien für die Anleger als zutreffend herausstellen, hat der Anleger die Wahl zwischen massiven Verlusten bis hin zum Totalverlust als Alternative zur finanziellen Unterstützung eines wie auch immer gearteten Sanierungskonzeptes.
Abzuwarten bleibt, ob Letzteres auf freiwilliger Basis oder durch rechtlichen Zwang erfolgen soll.
Sollte die Lombardium-Gruppe mit ihrem Schreiben auf eine solche Tendenz abzielen, werden wir dem mit allen rechtlichen Möglichkeiten entgegentreten und zur Absicherung unserer Mandanten Schadensersatzansprüche nicht nur gegen die Lombardium-Gruppe und deren Verantwortliche selbst prüfen, sondern insbesondere gegen die das Produkt vertreibenden Berater und Vermittler.
Wir gehen aufgrund der tatsächlichen Entwicklung felsenfest davon aus, dass in keinem Vermittlungs- und Beratungsgespräch der Anleger auf Totalverlust und mögliche Rückzahlungs- und Nachschusspflichten hingewiesen wurde.
Insofern bleibt nur zu hoffen, dass die Werteinbrüche in der Bezifferung nicht derart katastrophal zutage treten, wie in dem Informationsschreiben der Lombardium angekündigt.
Vor allem aber könnte für den betroffenen Anleger die rettende Alternative die Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen gegen die Anlagevermittler sein, die gegebenenfalls haftpflichtversichert sind.
Hier bleibt im jetzigen Zeitpunkt die berechtigte Hoffnung im Raume stehen, dass diese für den Vertrieb des vorliegenden hochbrisanten Produktes wenigstens vollständig kostendeckend vermögensschadenshaftpflichtversichert sind für ihre diesbezügliche Beratungstätigkeit.
Insofern werden wir nicht länger zuwarten und sofort damit beginnen, die diesbezüglichen Ansprüche zu prüfen. Unbeschadet des Ergebnisses und der weiteren undurchschaubaren Taktik der Lombardium-Gruppe können die Berater bereits jetzt Zug um Zug gegen Abtretung ihrer Rechte aus dem Anlagegeschäft entsprechenden vollständigen Schadensausgleich prüfen lassen.
http://www.anwalt24.de/beitraege-news/fachartikel/skandal-lombardium-pfandgueter-keine-8-millionen-wert
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