Stephan Weil hat jetzt ein weiteres Problem: Volkswagen. Nachdem Weil seine Mehrheit im Hannoveraner Landtag verloren hat und nun Neuwahlen durchführen will, gibt es die nächste mediale Hiobsbotschaft für ihn. BILD verbreitet in einem Artikel, dass Stephan Weil angeblich Hilfe bei einer Rede von Volkswagen erhalten haben soll. Nun, ungewöhnlich wäre das nicht, denn Volkswagen ist der wichtigste Arbeitgeber in Niedersachsen und da will man dann sicherlich Rücksicht nehmen, wenn man über den Konzern redet. Niedersachsen gehört zudem auch noch zu den großen Anteilseignern des Volkswagen-Konzerns. Eine Rede, die Volkswagen als „Verbraucherbetrüger“ darstellen würde, wäre gleichbedeutend mit der Vernichtung von Vermögen des Lands Niedersachsen, denn die Aktie würde solch ein Statement sicherlich nicht nach oben drücken im Kurs.
Zudem will man sicherlich auch den größten und wichtigsten Arbeitgeber seines Bundeslandes nicht verärgern. All dies wird möglicherweise auch Weil gedacht haben, als es um die Rede ging, die von BILD zitiert wird. Stephan Weil hat sicherlich durch den Bericht einen Teil seiner Glaubwürdigkeit verloren, denn der Vorwurf steht nun mal – trotz alle Dementi von Weil selber – im Raum. Weil hat nun ein Reputationsproblem. Er will bei der anstehenden Neuwahl wieder für die SPD antreten. Ob das dann sinnvoll ist, ist eine Frage, die die SPD in Niedersachsen beantworten muss.
Verständlich, dass der Ministerpräsident Niedersachsens das Tafelsilber seines eigenen Landes nicht beschädigen will
Selbstverständlich muss es jedoch sein, dass jede Landesregierung zum Wohl des deutschen Volkes zu handeln hat, so zumindest ein Teil der Vereidigungsformel. „Zum Wohl eines Landes“, hierzu gehört die Unabhängigkeit und das Gebot der Neutralität der Staatsregierung. Damit scheint der Genosse Weil und andere Amtskollegen wohl ein Problem zu haben. Stellt sich die Frage: Wurden auch bei der Staatsanwaltschaft in Niedersachsen mal Unterlagen besprochen? Werden Strafverfahren oder Zivilverfahren gelenkt? Ich kann mir das leider jetzt sehr gut vorstellen. Kein guter Tag für unsere Demokratie, kein guter Tag für die SPD.