Die neue britische Labour-Regierung hat umfassende Steuererhöhungen angekündigt, um die finanziellen Lasten zu bewältigen, die durch die Vorgängerregierung hinterlassen wurden. In ihrem ersten Haushalt plant Finanzministerin Rachel Reeves, die Steuereinnahmen um 40 Milliarden Pfund zu steigern. „Es ist unvermeidlich, dass wir diese Schritte unternehmen müssen, um die Haushaltslücke zu schließen und das Land wirtschaftlich auf einen stabilen Kurs zu bringen,“ erklärte Reeves in einer Rede vor dem Parlament.
Die Steuererhöhungen sollen vor allem Unternehmen betreffen, während die Einkommen- und Mehrwertsteuer für Privatpersonen unangetastet bleiben. Reeves betonte, dass die Labour-Regierung die finanzielle Last nicht auf die breite Bevölkerung abwälzen wolle. „Wir wissen, dass die Menschen mit den steigenden Lebenshaltungskosten bereits genug zu kämpfen haben. Daher tragen nun diejenigen, die es sich leisten können, ihren gerechten Anteil zur Stabilisierung des Landes bei,“ sagte sie.
Die zusätzlichen Einnahmen sollen gezielt in den Ausbau öffentlicher Dienstleistungen fließen, um langfristig das Wachstum zu fördern und die Lebensqualität der Bürger zu verbessern. Ein Großteil der Mittel ist für den Nationalen Gesundheitsdienst (NHS) vorgesehen, der nach Jahren chronischer Unterfinanzierung dringend auf frische Investitionen angewiesen ist. Daneben sollen auch Schulen und das marode Gefängnissystem von den Mehreinnahmen profitieren, ebenso wie große Infrastrukturprojekte, die das Land modernisieren und Arbeitsplätze schaffen sollen.
Darüber hinaus plant die Regierung eine umfangreiche Investitionsoffensive im Bereich der erneuerbaren Energien und des Klimaschutzes, um Großbritannien auf den Weg zur Klimaneutralität zu bringen. „Unsere Wirtschaft kann nur dann nachhaltig wachsen, wenn sie auch ökologisch nachhaltig ist,“ betonte Reeves und versprach, mit diesen Maßnahmen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und den Übergang zu einer grünen Wirtschaft zu beschleunigen.
Die konservative Opposition kritisierte die Pläne als wachstumsfeindlich und warnte vor einer Überlastung der britischen Unternehmen. Doch Reeves zeigte sich entschlossen: „Jetzt ist nicht die Zeit für Halbherzigkeit. Wir haben die Verantwortung, die Zukunft dieses Landes zu sichern – mit Investitionen in die Menschen, die Wirtschaft und den Planeten.“
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