Ärztinnen und Ärzte in Krankenhäusern Englands haben einen historischen Streik begonnen, der als der längste in der 70-jährigen Geschichte des britischen National Health Service (NHS) gilt. Seit heute Morgen haben die Assistenzärzte ihre Arbeit für sechs Tage niedergelegt. Dieser Streik folgt auf einen früheren Arbeitsausstand vor zwei Wochen und markiert einen weiteren Höhepunkt in der seit Monaten andauernden Tarifauseinandersetzung.
Diese Streikaktion findet in einer der arbeitsintensivsten Zeiten des Jahres statt. In den zwei Wochen nach Weihnachten verzeichnet der NHS traditionell einen Anstieg der Krankenhauseinlieferungen, da viele Menschen ihre Behandlung über die Feiertage verschieben. Zusätzlich erhöht sich der Arbeitsdruck durch winterliche Atemwegserkrankungen.
Das NHS warnt, dass der Streik erhebliche Auswirkungen auf nahezu alle Routinebehandlungen haben wird. Es wird erwartet, dass bis zu 50 Prozent des medizinischen Personals am Streik teilnehmen. Stephen Powis, der medizinische Direktor des NHS, prognostiziert einen der schwierigsten Jahresanfänge in der Geschichte des Gesundheitsdienstes.
Die Ärztegewerkschaft British Medical Association (BMA) hatte den Streik Anfang Dezember angekündigt. In den Verhandlungen wurde der BMA zufolge neben einer bereits im Sommer vereinbarten durchschnittlichen Gehaltserhöhung von 8,8 Prozent eine weitere Lohnerhöhung von drei Prozent angeboten. Die Ärzteschaft lehnte dieses Angebot jedoch ab, da es zu einer ungleichen Verteilung auf die verschiedenen Arztgruppen führen würde.
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