Gemäß einem Bericht der „Washington Post“ hat die Ukraine begonnen, Streumunition aus den USA im Kampf gegen Russland einzusetzen. Die ukrainischen Streitkräfte verwenden diese Munition im Südosten des Landes, um russische Stellungen anzugreifen und die Gegenoffensive zu unterstützen. Obwohl das US-Verteidigungsministerium keine Stellungnahme zu diesem Bericht abgegeben hat, gibt es keine offizielle Bestätigung oder Ablehnung seitens der ukrainischen Regierung.
Streumunition, die Raketen oder Bomben sind, die in der Luft explodieren und viele kleine Sprengkörper freisetzen, ist umstritten, da ein erheblicher Teil davon nicht explodiert und als Blindgänger liegen bleibt, was eine Gefahr für die Bevölkerung darstellt. Mehr als 100 Staaten haben den Einsatz solcher Munition verboten.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat bereits gedroht, Streumunition einzusetzen, falls die Ukraine damit beginnt. Es wird jedoch vermutet, dass Russland bereits solche Munition im Einsatz hat.
Das Pentagon bestätigte letzte Woche, dass die zugesagte Streumunition an die Ukraine geliefert wurde. Die US-Regierung betont, dass Präsident Joe Biden sich schwer mit dieser Entscheidung getan habe.
Die Ukraine hat zugesichert, Streumunition nicht für Angriffe auf russisches Territorium oder gegen zivile Einrichtungen einzusetzen. Russland führt seit 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland.
Was st Streumuniton, und warum st sie geächtet?
Streumunition ist eine Form von Munition, die aus Raketen, Bomben oder Granaten besteht und beim Einsatz in der Luft oder kurz vor dem Aufprall in viele kleine Sprengkörper auseinanderbricht. Diese kleinen Sprengkörper werden über ein weites Gebiet verteilt und können eine Vielzahl von Zielen treffen. Das Hauptziel der Streumunition besteht darin, eine große Fläche mit Explosivstoffen zu überdecken, um gegnerische Truppen oder Ausrüstung zu bekämpfen.
Die Streumunition ist umstritten und geächtet, weil sie erhebliche humanitäre Gefahren mit sich bringt. Ein großer Teil der abgeworfenen Sprengkörper explodiert nicht sofort und bleibt als Blindgänger liegen. Diese Blindgänger stellen auch nach Ende eines Konflikts oder einer Schlacht weiterhin eine Bedrohung für Zivilisten dar. Menschen, die auf diese Blindgänger stoßen oder versehentlich berühren, können schwer oder tödlich verletzt werden.
Die Auswirkungen von Streumunition sind weitreichend und können zu langfristigen Schäden für betroffene Gemeinden führen. Aus diesem Grund haben sich viele Länder dafür ausgesprochen, den Einsatz, die Produktion, den Handel und die Lagerung von Streumunition zu ächten. Das Übereinkommen über Streumunition (Convention on Cluster Munitions) wurde im Jahr 2008 verabschiedet, um den Einsatz dieser Waffen zu stoppen und ihre humanitären Auswirkungen zu minimieren. Über 100 Staaten haben das Abkommen unterzeichnet und sich dazu verpflichtet, Streumunition zu ächten und ihre Bestände zu vernichten.
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