Kommunalpolitik

Stuttgart21

geralt (CC0), Pixabay
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Das umstrittene Großprojekt Stuttgart 21 der Deutschen Bahn (DB) steht erneut im Rampenlicht negativer Schlagzeilen. Neue Entwicklungen legen nahe, dass das Mammutprojekt weiteren Verzögerungen und einer beträchtlichen Kostensteigerung gegenübersteht. Aktuelle Medienberichte, die sich auf interne Dokumente der DB beziehen, prophezeien, dass das Projekt wohl auch im Jahr 2025 nicht vollständig abgeschlossen sein wird.

Ein Anstieg der Gesamtkosten um beachtliche 614 Millionen Euro ist ebenfalls zu verzeichnen, womit sich die prognostizierten Ausgaben auf rund 9,8 Milliarden Euro belaufen. Es wurde offenbart, dass vornehmlich Preiserhöhungen im Bauwesen und Verzögerungen in der Implementierung digitaler Zugssicherungen zu den Hauptursachen dieser neuerlichen Rückschläge gehören. Erwartungsgemäß stehen die erweiterten Sicherungssysteme bis Mai 2024 nicht vollständig zur Verfügung, was bedeutet, dass zum Zeitpunkt der geplanten Inbetriebnahme von Stuttgart 21, einige Funktionalitäten fehlen könnten.

Des Weiteren wurde berichtet, dass auch das Empfangsgebäude des neuen Bahnhofs wahrscheinlich nicht fristgerecht fertiggestellt wird. Dies ist laut den durchgesickerten DB-Dokumenten auf „mangelhafte Planungsqualität“ zurückzuführen, wodurch sich die Bauarbeiten erheblich verzögern. Um den Zeitplan einzuhalten, wird nun der Fokus auf die Fertigstellung der für die Inbetriebnahme „relevanten“ Bauteile gelegt.

Das Planungsalter dieses ambitionierten Tiefbahnhofprojekts übersteigt inzwischen 28 Jahre. Ursprünglich wurden Kosten in Höhe von 2,6 Milliarden Euro veranschlagt, wie in einem 1995 abgeschlossenen Rahmenvertrag festgelegt. Über die Jahre hinweg wurde das Projekt von erheblichen Protesten und Widerständen begleitet. Bei der Räumung des Stuttgarter Schlossgartens im Jahr 2010 kam es zu massiven Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Diese neuesten Entwicklungen werfen ernsthafte Fragen über die zukünftige Lebensfähigkeit und das Management des Projekts Stuttgart 21 auf und lassen Raum für weitere Diskussionen und Überprüfungen der strategischen Planung und Ausführung.

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