Das Jahr 2010 endet für FDP-Chef Guido Westerwelle so, wie es begonnen hat: schlecht.Dazwischen lief es auch nicht viel besser. Angesichts katastrophaler Umfragewerte um die drei Prozent liegen die Nerven an der Parteibasis blank, sein Rückzug wird gefordert.
Zehn Jahre lang hat Westerwelle der Partei alles gegeben und umgekehrt. Er wurde FDP-Chef und Außenminister, mehr ist für einen Liberalen in Deutschland nicht möglich. Mehr als jeder andere in der Partei hat er es verstanden, Erfolge auf sich zu münzen. Und die Erfolge hat es ja unbestreitbar gegeben. Unter Westerwelle zog die Partei in einen Landtag nach dem anderen ein, bei der Bundestagswahl vor gut einem Jahr schaffte sie es in bis dahin nicht gekannte Höhen von 14,7 Prozent.
Doch nun rächt sich das System bitter. So wie früher die Triumphe wird jetzt der Misserfolg eben alleine Westerwelle angelastet. Er steht für alles, was in der Partei und in der Regierung schlecht läuft.
Es ist fraglich, wie lange Westerwelle diesen immer stärker werdenden Druck der Basis noch aushalten kann – und wie lange die demonstrativ zur Schau gestellte Solidarität in der Parteispitze noch anhält.
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