Die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (Mibrag) steht vor einem Wandel ihrer Geschäftsidee. Nach der Energiewende ist die bisherige Kohleförderung und Stromerzeugung im Leipziger Südraum nicht mehr rentabel. Das Unternehmen plant nun den Ausbau erneuerbarer Energien, darunter Windparks, Photovoltaikanlagen und die Produktion von grünem Wasserstoff. Für diese Umstrukturierung hat die sächsische Staatsregierung bereits 18 Millionen Euro aus dem EU-Fonds für einen gerechten Übergang reserviert. Die Lausitz Energie Kraftwerke AG (Leag) und Eins Energie erhalten ebenfalls Fördermittel.
Die Entscheidung, diese Großunternehmen zu unterstützen, stößt auf Kritik. Die Abgeordnete Antonia Mertsching von der Linken ist der Meinung, dass die Subventionen besser den Kommunen und kleinen mittelständischen Unternehmen zugutekommen sollten. Die Unternehmen Mibrag und Leag haben bereits jahrelang von ihrer Kohleförderung profitiert und hätten laut Mertsching genug eigene Mittel, um den Wandel zu finanzieren.
Es ist bekannt, dass die Erzeugerpreise für Braunkohle in den letzten Jahren gestiegen sind, und die Kohlekraftwerke in Sachsen haben von der steigenden Nachfrage profitiert. Die Leag erhält zusätzlich 1,75 Milliarden Euro Entschädigung vom Bund für den Ausstieg aus der Braunkohleverstromung.
Subventionen dienen jedoch nicht immer nur der finanziellen Unterstützung bedürftiger Unternehmen. Sie sollen Anreize schaffen, um den Wandel zu erneuerbaren Energien voranzutreiben. Ob die Unternehmen diesen Wandel ohne Subventionen vollzogen hätten, ist nicht sicher. Der Umbau zu einem Energiekonzern, der auf regenerative Energie setzt, ist das eigentliche Ziel der Politik.
Die Fördermittel könnten einen positiven Einfluss auf den Ausbau erneuerbarer Energien in Sachsen haben, da die Unternehmen sowohl über finanzielle Mittel als auch über große Flächen verfügen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie genau die Unternehmen diese Mittel einsetzen und ob die Planungen für den Ausbau bereits ausreichend fortgeschritten sind.
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