Nach der Ankunft von Ermittlern in der Residenz des suspendierten südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol wurde die Vollstreckung eines gegen ihn erlassenen Haftbefehls offenbar durch das Militär blockiert. Laut der Nachrichtenagentur Yonhap hinderte eine Militäreinheit die Ermittler der südkoreanischen Antikorruptionsbehörde im Inneren der Residenz in Seoul daran, den Haftbefehl durchzusetzen. Der Haftbefehl war am Dienstag ausgestellt worden, nachdem Yoon wiederholt einer Befragung durch die Behörde nicht nachgekommen war.
Zur Durchsetzung der Anordnung wurden nach Angaben des Senders YTN 2.800 Polizisten mobilisiert. Die Zufahrtsstraßen zum Präsidentenpalast wurden Medienberichten zufolge gesperrt, um den Zugang der Ermittler zu erleichtern. Dennoch verweigerte der Sicherheitsdienst den Beamten den Zutritt. Zudem versammelten sich etwa 100 Anhänger Yoons vor seiner Residenz, um die Ermittler daran zu hindern, ihre Arbeit aufzunehmen.
Der Hintergrund der Ermittlungen liegt in einem Budgetstreit, der vor knapp einem Monat eskalierte. Yoon hatte inmitten des Konflikts mit der Opposition kurzfristig das Kriegsrecht ausgerufen, was landesweit für Empörung sorgte. Kurz darauf beschloss das Parlament seine Amtsenthebung. Derzeit prüft das Verfassungsgericht die Rechtmäßigkeit dieses Schritts. Die Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die angespannte politische Lage in Südkorea und die Rolle der Sicherheitskräfte in diesem Konflikt.
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