Ein hochpräziser Sensor auf der Internationalen Raumstation (ISS) ermöglicht nun eine detaillierte Lokalisierung von Treibhausgasquellen auf der Erde. Dieser Sensor, Teil der NASA-Mission EMIT (Earth Surface Mineral Dust Source Investigation), wurde ursprünglich entwickelt, um die Auswirkungen von Mineralstaub in der Atmosphäre auf das Klima zu untersuchen. Dank seiner Fähigkeit, verschiedene Lichtwellenlängen zu analysieren, kann der Sensor jedoch auch Methan- und CO2-Emissionen erkennen.
Erste Analysen zeigen überraschende Ergebnisse: Turkmenistan sticht mit unverhältnismäßig hohen Methanemissionen hervor, während die autonome chinesische Region Xinjiang große CO2-Mengen freisetzt. Diese Erkenntnisse wurden aus den ersten 30 Tagen der Sensorbetriebszeit gewonnen. Der Sensor kann die Quellen dieser Treibhausgase mit einer Genauigkeit von etwa 60 Metern bestimmen.
Die Forschung, geleitet von Andrew Thorpe vom NASA-Jet Propulsion Laboratory, hat gezeigt, dass viele Emissionsquellen, insbesondere im Öl- und Gassektor, aber auch über Mülldeponien und Kraftwerken, identifiziert werden konnten. In Turkmenistan stammen die meisten Methanemissionen aus dem Öl- und Gassektor, mit Emissionen von bis zu 840 Tonnen Methan pro Stunde. In Xinjiang wurden über einem Kohlekraftwerk CO2-Emissionen von bis zu 4.050 Tonnen pro Stunde festgestellt.
Diese Daten sind nicht nur für die wissenschaftliche Gemeinschaft, sondern auch für politische Entscheidungsträger von Bedeutung, da sie helfen können, Maßnahmen zur Emissionsreduktion zu entwickeln. Die NASA plant, in Zukunft noch genauere Sensoren zu entwickeln und einzusetzen, um weltweit Treibhausgasquellen noch präziser zu lokalisieren und zu überwachen.
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