Im Jahr 2024 haben Investmentbetrügereien im englischen Landkreis Suffolk einen finanziellen Schaden von mehr als 5 Millionen Pfund verursacht. Wie die Polizei mitteilt, seien sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen betroffen gewesen. Besonders im Fokus der Betrüger: Angebote rund um Kryptowährungen.
Insgesamt registrierte die Polizei in Suffolk 233 Fälle von Anlagebetrug, die Verluste beliefen sich laut der nationalen Meldestelle Action Fraud auf rund 5,6 Millionen Pfund. Die Täter nutzten dabei zunehmend Online-Plattformen und soziale Medien, um potenzielle Opfer zu erreichen.
Kryptowährungen als beliebtes Lockmittel
Wie die Suffolk Police berichtet, ist insbesondere der Betrug mit Kryptowährungen stark angestiegen. Die Täter locken mit vermeintlich sicheren und besonders gewinnbringenden Investitionen in digitale Währungen oder andere spekulative Produkte. Häufig wird ein schneller und hoher Gewinn versprochen – ein klassisches Warnsignal, so die Ermittler.
„Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meistens auch“, warnt Detective Superintendent Oliver Little vom City of London Police Operations Room, der auf Betrugsdelikte spezialisiert ist.
Zielgruppe: Menschen zwischen 35 und 64 Jahren
Die Auswertung zeigt, dass vor allem Personen zwischen 35 und 44 Jahren am häufigsten Opfer dieser Betrugsmasche werden. Die höchsten Verluste erlitten jedoch Menschen im Alter von 55 bis 64 Jahren – eine Altersgruppe, die über mehr Kapital verfügt und daher für Betrüger besonders attraktiv ist.
„Investmentbetrug passiert oft ganz plötzlich – die Täter treten telefonisch, per E-Mail oder über soziale Medien an ihre Opfer heran und präsentieren ihnen scheinbar seriöse Angebote“, erklärt ein Sprecher der Suffolk Police. „Diese reichen von Investitionen in ausländische Währungen oder Gold über Timeshare-Angebote bis hin zu Kryptowährungen.“
Psychologische Manipulation durch „verführerische Verkaufsgespräche“
Detective Superintendent Little beschreibt, wie professionell und überzeugend die Täter dabei vorgehen. „Sie sind oft äußerst geschickt und erzählen eine gut konstruierte, verführerische Geschichte davon, wie viel Geld man mit ihrer Hilfe in kürzester Zeit verdienen kann“, so Little. Dabei nutzten sie gezielt psychologische Tricks, um Vertrauen aufzubauen und Druck aufzubauen – etwa durch zeitlich begrenzte Angebote oder vermeintliche Exklusivität.
Polizei warnt: Keine Finanzberatung über soziale Medien annehmen
Die Polizei rät dringend, keine Finanzberatung über soziale Netzwerke anzunehmen und keine Angebote von Unbekannten zu akzeptieren. Stattdessen sollten potenzielle Investitionen stets unabhängig geprüft werden. Wer in Großbritannien lebt, kann über die Financial Conduct Authority (FCA) nachsehen, ob ein Anbieter registriert und lizenziert ist.
„Fragen Sie sich: Wenn es wirklich so einfach wäre, mit einem Investment reich zu werden – warum wüsste dann nicht jeder davon?“, so Little.
Schutz vor Investmentbetrug – Was man tun kann:
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Vorsicht bei Versprechen hoher Renditen ohne Risiko
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Keine Geldanlagen tätigen, wenn man unter Zeitdruck gesetzt wird
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Niemals persönliche oder finanzielle Informationen an Unbekannte weitergeben
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Anbieter immer über offizielle Stellen wie die FCA prüfen
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Bei Verdacht sofort Anzeige erstatten
Die Polizei hofft, mit der Veröffentlichung dieser Zahlen das Bewusstsein für Investmentbetrug zu schärfen und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. „Es ist leicht, auf diese Betrügereien hereinzufallen – besonders, wenn sie gut verpackt und überzeugend präsentiert werden“, sagt Little. „Aber mit etwas Vorsicht und kritischem Denken kann man sich effektiv davor schützen.“
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