Startseite Allgemeines Tafelgärten Leipzig
Allgemeines

Tafelgärten Leipzig

congerdesign (CC0), Pixabay
Teilen

Die Mittel des Jobcenters für soziale Projekte mit Langzeitarbeitslosen schwinden, was auch die „Tafelgärten“ in Leipzig betrifft, die Lebensmittel für Bedürftige produzieren. Diese Gärten, bewirtschaftet von Langzeitarbeitslosen, liefern etwa ein Viertel der benötigten Lebensmittel für über 22.000 Bedürftige in Leipzig. Da dem Jobcenter jedoch immer weniger Geld für solche sozialen Arbeitsprojekte zur Verfügung steht, sind von 100 ursprünglichen Gärten nun nur noch 61 in Betrieb. Dies resultiert in einer verringerten Produktion; beispielsweise wurden dieses Jahr etwa zehn Tonnen weniger Lebensmittel an die „Tafel“ geliefert. Der Verein Wabe, der das Projekt leitet, ist mit dem Jobcenter im Gespräch, um die Fortführung der „Tafelgärten“ zu diskutieren, allerdings ist der zukünftige Umfang noch ungewiss.

Das Leipziger Projekt „Tafelgärten“ spiegelt gleichzeitig den Glanz und das Elend unserer heutigen Gesellschaft wider. Einerseits zeigt es, wie solidarisch Initiativen sein können, die eine handfeste Lösung für ein drängendes Problem bieten. Indem sie nicht nur für gesunde Ernährung für Bedürftige sorgen, sondern auch Langzeitarbeitslosen eine sinnvolle Tätigkeit und neue Hoffnung bieten. Ein echtes Erfolgsmodell.

Andererseits wirft es ein Schlaglicht auf das Versagen institutioneller Strukturen, insbesondere des Jobcenters. Wie kann es sein, dass in einer sozialen Marktwirtschaft der Bedarf an solchen Projekten so rasant wächst? Die Tatsache, dass mittlerweile doppelt so viele Menschen in Leipzig auf die „Tafel“ angewiesen sind wie vor zwei Jahrzehnten, ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.

Das Jobcenter sollte eigentlich sicherstellen, dass Menschen nicht in die Langzeitarbeitslosigkeit abrutschen und sie wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Stattdessen scheinen sie in einem bürokratischen Sumpf gefangen, aus dem sie ohne externe Initiativen wie die „Tafelgärten“ nicht herauskommen. Es ist an der Zeit, dass das Jobcenter und andere verantwortliche Institutionen ihre Prioritäten überdenken und sich intensiver mit der Frage auseinandersetzen, wie sie ihrer eigentlichen Aufgabe gerecht werden können. Nur dann können Projekte wie die „Tafelgärten“ zu dem werden, was sie eigentlich sein sollten: eine Ergänzung, nicht eine Notwendigkeit.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Israels Angriff tötet angeblich Hezbollah-Sprecher – Waffenstillstandsverhandlungen stehen auf der Kippe

In Beirut kam es am Sonntag zu einem gezielten Luftangriff, bei dem...

Allgemeines

Bilanzanalyse der Deutsche BENITORA Wohnbau Genossenschaft eG aus Sicht eines Anlegers

Die Deutsche BENITORA Wohnbau Genossenschaft eG mit Sitz in Hemmingen hat ihren...

Allgemeines

Die Grünen schicken Habeck ins Rennen: Kanzlerkandidat? Nein, „Kandidat für die Menschen“

Die Grünen haben sich entschieden: Robert Habeck soll sie als Spitzenmann in...

Allgemeines

Green Elements Cooperative eG

Die Bilanz der Green Elements Cooperative eG vom 31.12.2021 bietet einige interessante...