Der amerikanische Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing überlegt laut einem Medienbericht, Vermögenswerte zu verkaufen, um seine angeschlagenen Finanzen aufzubessern.

Wie das „Wall Street Journal“ in seiner Sonntagsausgabe berichtete, hat Boeing bereits letzte Woche eine Vereinbarung zum Verkauf einer kleinen Verteidigungseinheit getroffen. Diese Einheit stellt Überwachungsgeräte für das US-Militär her. Der Bericht stützt sich auf Informationen nicht näher genannter Quellen.

Kelly Ortberg, der neue Boeing-Chef, hat kürzlich die Leiter der verschiedenen Unternehmenseinheiten gebeten, den Wert ihrer Abteilungen für das Unternehmen zu evaluieren. Boeing selbst hat zu diesen Berichten keine Stellungnahme abgegeben.

Probleme mit der 737 Max

Für Boeing war 2023 ein Jahr voller Turbulenzen. Anfang des Jahres kam es zu einem ernsten Zwischenfall, als sich in einer Boeing 737 Max während des Flugs ein Teil der Kabinenwand löste. Dieser Vorfall erhöhte den Druck auf das Management enorm und führte schließlich zu einem Führungswechsel an der Spitze des Unternehmens.

Teurer Streik setzt Boeing weiter unter Druck

Zusätzlich wird das Unternehmen seit dem 13. September von einem massiven Streik belastet, an dem rund 33.000 gewerkschaftlich organisierte Arbeiter beteiligt sind. Doch es gibt Hoffnung auf ein Ende des Arbeitskampfs: Boeing und die Gewerkschaften haben sich auf einen neuen Tarifvorschlag geeinigt, der den Arbeitern eine Lohnerhöhung von 35 Prozent über die nächsten vier Jahre verspricht. Die Entscheidung darüber soll am Mittwoch den streikenden Beschäftigten vorgelegt werden.

Allerdings hat der Streik Boeing bereits teuer zu stehen kommen lassen: Rund eine Milliarde Dollar verliert das Unternehmen schätzungsweise pro Monat durch die Produktionsstillstände.