Nach Angaben unter anderem des Handelsblattes scheint der Prozess um einen der größten deutschen Wirtschaftsskandale kurz vor dem plötzlichen Ende zu stehen. Die zuständigen Behörden hätten ganz offensichtlich vier Jahre nach der Teldafax-Pleite und über 40 Verhandlungstagen die Lust verloren, sich weiter mit der umfangreichen Materie zu beschäftigen.Ganz offensichtlich sei ihnen auch der nötige Elan zwischenzeitlich abhandengekommen. Das Wirtschaftsblatt zitiert insoweit den verantwortlichen Staatsanwalt Alexander Klingberg mit den Worten: „Die Staatsanwaltschaft würde sich dem Vorschlag des Vorsitzenden Richters (d.h., milde Bewährungsstrafen für die Angeklagten) grundsätzlich nicht verschließen“. Es scheine insoweit, als halte der Staatsanwalt die sprichwörtliche weiße Fahne bereits in der Hand.
Die betroffenen Verbraucher, also Strom- und Gaskunden, die teilweise hoch vierstellige Vorauszahlungen an das Unternehmen geleistet hatten, müssen diese Entwicklung mit der geballten Faust in der Tasche zur Kenntnis nehmen. Immerhin hat der zuständige Insolvenzverwalter, Biner Bär, im Laufe der Aufarbeitung „reiche Beute“ gemacht und dafür gesorgt, dass umfangreiche Mittelabflüsse in teils dreistelliger Millionenhöhe aus dem bereits insolventen Unternehmen in die Insolvenzmasse rückgeführt wurden und insoweit zur Entschädigung Betroffener zur Verfügung stehen. Trotz einer vergleichsweise hohen zu erwartenden Quote von etwa 25 % müssen hier aber natürlich trotzdem große Teile der Vorauszahlungen abgeschrieben werden.
Mal wieder kommen die großen Fische nahezu ungeschoren davon, während beim kleinen Menschen, bei dem es um wenige 100 oder 1000 Euro angerichteten Schaden geht, die volle Härte des Gesätzes zuschlägt.
Für 10 Mio Euro „Beute“ würde ich bei Aussicht auf eine kurze Verjährungsstrafe fast mit mir reden lassen. Drei Jahre ohne weitere Straftat kriege ich hin, danach bin ich ein gemachter Mensch.