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Temu

Alexandra_Koch (CC0), Pixabay
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Irreführende Rabattversprechen, Glücksräder und angeblich knapper Warenbestand: Der deutsche Verbraucherzentrale Bundesverband (Vzbv) wirft dem Chinashop Temu vor, vor allem Jugendliche durch manipulative Tricks zum Kaufen zu verlocken. Temu hat sich nun verpflichtet, diese Tricks künftig zu unterlassen. Andernfalls droht eine Vertragsstrafe.

Temu gelobt Besserung

Der chinesische Onlinehändler Temu hat nach der Abmahnung durch den deutschen Verbraucherzentrale Bundesverband (Vzbv) eine Unterlassungserklärung abgegeben. Darin verpflichtet sich der Anbieter, alle monierten Verstöße zu unterlassen, wie der Vzbv in Berlin erklärte.

Rabatte wie aus dem Zufallsgenerator

Der Verband hatte dem Unternehmen vorgeworfen, Verbraucherinnen und Verbraucher mit „willkürlich erscheinenden Rabatten, fragwürdigen Bewertungen und manipulativen Designs“ zu verunsichern. Man könnte meinen, Temu habe einen Zufallsgenerator für Rabatte – „Herzlichen Glückwunsch! Sie haben gerade 72,3 % Rabatt auf nichts gewonnen!“

Dringende Eile beim Einkaufsbummel

Unrechtmäßig sei etwa der Einsatz sogenannter Dark Patterns: Temu setzte mit Hinweisen wie „Beeile dich! Über 126 Personen haben diesen Artikel in ihrem Warenkorb“ die Kunden unter Druck. Das soll nun, genauso wie Streichpreise ohne weitere Erklärungen, bei Temu in Deutschland nicht mehr vorkommen. Keine Panik mehr beim Einkaufsbummel, also.

Geldstrafe bei Verstoß

Zunächst habe Temu mit seiner Erklärung einen langwierigen Gerichtsprozess vermieden. „Der Verbraucherzentrale Bundesverband wird im Blick behalten, ob sich der Anbieter an seine Unterlassungserklärung hält“, erklärte Vzbv-Chefin Ramona Pop. Verstößt Temu erneut gegen die monierte Vorgehensweise, könne der Vzbv eine Vertragsstrafe fordern.

EU-Leitlinien sollen helfen

Unabhängig davon müsse aber auch die Europäische Kommission mit ihren geplanten Leitlinien Klarheit im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher schaffen, forderte die Verbraucherschützerin. „Manipulative und süchtig machende Designs auf Onlineplattformen“ müssten verhindert werden. Vielleicht gibt es bald Leitlinien, die uns vor digitalen Glücksrädern und angeblich heißen Warenkörben schützen.

Hinter Temu steht Pinduoduo

Hinter dem Marktplatz Temu steht das Unternehmen Pinduoduo mit Sitz in Shanghai (China), welches Mitte März nahezu eine Verdopplung seines Gewinns im vergangenen Jahr gemeldet hatte. Die App lockt mit extremen Schnäppchen, steht aber auch immer wieder wegen schlechter Qualität der Waren, nicht erhaltenen Bestellungen und der katastrophalen Klima- und Umweltbilanz seiner Produkte in der Kritik.

Das Schnäppchenjagen bei Temu mag also aufregend sein – aber Vorsicht, es ist nicht alles Gold, was glitzert.

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