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Das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Bayern hat Verbraucher zu ihren Problemen beim Online-Dating befragt. Die Nutzer bemängelten bei den von ihnen genannten Portalen, dass sie nicht ausreichend über anfallende Kosten informiert wurden. Weiter gaben sie an, dass Probeabos sich überraschend in reguläre Mitgliedschaften umwandeln und Anbieter hohen Wertersatz beim Widerruf fordern.

Die Marktwächter hatten bundesweit Nutzer von Online-Dating-Portalen zu deren Geschäftspraktiken befragt. Hierzu wurden Verbraucher interviewt, die sich wegen Problemen bei der Partnersuche im Netz in ihrer Verbraucherzentrale beraten ließen. Bei der Auswertung der Interviews stellten die Markwächterexperten fest, dass den befragten Verbrauchern insbesondere die Preisgestaltung Schwierigkeiten bereitet.

Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern, sagt: „Es ist ein großes Ärgernis, dass Verbraucher beim Online-Dating von hohen Kosten überrascht werden. Viele der von den Verbrauchern genannten Portale geben Preise nicht klar an oder gestalten ihre Hinweise zum Wertersatz nicht transparent“.

Von den Befragten wird darüber hinaus kritisiert, dass sich Probeabos nach Ablauf des Testzeitraums automatisch in langfristige Verträge umwandeln, ohne dass dies zuvor ausreichend gekennzeichnet war. Diese Verträge sind dann mit regelmäßigen Kosten verbunden.

Preise erst nach Registrierung ersichtlich

Weiterer Anlass zur Beschwerde war, dass die Preise für Mitgliedschaften bei Dating-Portalen erst nach einer Anmeldung sichtbar werden. Eine Zusatzrecherche des Marktwächter-Teams bestätigt dies: 25 der 26 von Verbrauchern genannten Portale geben ohne Registrierung keinen Einblick in die Kosten für eine Mitgliedschaft. So ist man gezwungen, persönliche Daten preiszugeben, um überhaupt einen Preis zu erfahren.

Verbraucher klagten in den Interviews auch darüber, dass Informationen zu den finanziellen Folgen eines Widerrufs – der sogenannte Wertersatz – auf den Webseiten der Portale kaum zu finden sind. Mangels nachvollziehbarer Informationen erschienen die geforderten Beträge willkürlich und zu hoch.

In einer ergänzenden Recherche ermittelte das Marktwächter-Team zudem, dass insbesondere Erotik-Portale für die Bezahlung ihrer Live-Cam-Chats sogenannte Coin-Modelle nutzen. Zwar sind die Kosten für einzelne Pakete auf den Portalen ersichtlich, der Nutzer erfährt jedoch nicht, wie viele Coins eine bestimmte Dienstleistung im Live-Cam-Chat kostet. Halm sagt dazu: „Geradezu erschütternd ist die Preisintransparenz bei den Coin-Modellen. Preise für einzelne Dienstleistungen sind bei Live-Cam-Chats nicht ausgezeichnet und Coins werden willkürlich abgebucht. Der Verbraucher ist dem Anbieter vollkommen ausgeliefert.“

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