Mit der Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke endet in Deutschland nach mehr als 60 Jahren die Stromgewinnung aus Atomkraft. Das AKW-Aus ist von langer Hand vorbereitet worden, der Rückbau wird noch lange dauern. Am Samstag demonstrierten Gegner und Befürworterinnen der Kernkraft.
Die Meiler Isar 2 in Bayern, Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg waren die verbliebenen drei AKWs, die noch am Netz hingen. Sie hätten eigentlich schon Ende vergangenen Jahres vom Netz gehen sollen. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise beschloss die deutsche „Ampelkoalition“ jedoch, die drei letzten Kraftwerke über den Winter weiterlaufen zu lassen. Vor Mitternacht sollten sie entsprechend dem geänderten Atomgesetz nun endgültig heruntergefahren werden.
Während die Debatte politisch in den vergangenen Tagen immer wieder schwelte, haben sich die Betreiber lange im Voraus auf den Stichtag vorbereitet. Die Leistung der Reaktoren wurde kontinuierlich gesenkt. Der Rückbau – insgesamt müssen noch mehr als 30 Meiler zurückgebaut werden – wird allerdings noch lange dauern. Auch die Frage der Endlagerung der radioaktiven Abfälle ist nach wie vor ungeklärt.
„Wir haben etwa drei Generationen lang Atomkraft genutzt in unserem Land und dabei Abfälle produziert, die noch für 30.000 Generationen gefährlich bleiben. Diese Verantwortung übergeben wir an unsere Enkel, Urenkel und noch viele weitere Generationen“, sagte die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne).
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