Threads, ein zum Instagram- und Meta-Netzwerk gehörender Kurznachrichtendienst, ist nun auch in Europa verfügbar, was den Wettbewerb mit Elon Musks Dienst X (Twitter) intensivieren könnte. Der Start von Threads in Europa wurde durch einen Countdown auf der Threads-Website und eine Ankündigung auf Instagram signalisiert. Seit Donnerstagmittag ist die App in Europas App Stores zugänglich, und Meta-Chef Mark Zuckerberg begrüßte die neuen Nutzerinnen und Nutzer.
Die App war bereits seit Juli in über 100 Ländern verfügbar, mit einer Nutzerbasis von über 100 Millionen, dank der Integration mit Instagram-Konten. Allerdings berichten Marktbeobachter von einem Rückgang der tatsächlichen Nutzung.
Die Verzögerung des Starts in der EU schien auf Bedenken hinsichtlich strenger EU-Regeln für große Plattformen zurückzuführen zu sein. Meta bezog sich auf „neue Digitalgesetze“ wie den Digital Services Act und den Digital Markets Act, die die Datenverknüpfung zwischen Instagram und Threads rechtlich komplex machten. Wie genau Meta die App an EU-Vorschriften angepasst hat, bleibt unklar, aber die Möglichkeit, Threads ohne Anmeldung im Web zu durchsuchen, könnte als Zugeständnis an EU-Regeln gesehen werden.
Threads hat sich zudem mit Mastodon vernetzt, einer weiteren Alternative zu X, was besonders unter Mastodon-Nutzern für Diskussionen sorgte. Diese Vernetzung könnte den Druck auf Musks Dienst erhöhen, der seit der Übernahme mit sinkenden Nutzerzahlen und anderen Herausforderungen kämpft.
Threads steht im direkten Wettbewerb mit X und anderen neuen Diensten wie Bluesky, wobei Threads in Bezug auf die Nutzerzahlen führt. Trotzdem bleibt ungewiss, welche langfristigen Pläne Meta mit der werbefreien und datenschutzbewussten Threads-App verfolgt. Der EU-Start von Threads scheint jedenfalls ein strategischer Schritt von Meta zu sein, um sich in der turbulenten Welt der Kurznachrichtendienste gegen X zu behaupten.
Kommentar hinterlassen