Regierungen weltweit haben ihren Beamten bereits die Installation der Social-Media-App TikTok auf dienstlichen Smartphones untersagt. Nepal hat nun einen weitergehenden Schritt unternommen und die App landesweit verboten, da die Regierung der Ansicht ist, TikTok störe die soziale Harmonie.
Außenminister Narayan Prakash Saud erklärte nach einer Kabinettssitzung, dass die Entscheidung zum Verbot von TikTok getroffen wurde, um die Verbreitung unanständigen Materials zu unterbinden und die soziale Ordnung zu bewahren. Trotz der globalen Popularität von TikTok mit über einer Milliarde Nutzern wird das Verbot in Nepal, einem Land mit 30 Millionen Einwohnern, die App wahrscheinlich nicht wesentlich beeinträchtigen. Jedoch wird das Verbot von der „New York Times“ als bedenkliches Signal für den chinesischen Betreiber ByteDance gewertet, besonders nachdem bereits einige westliche Länder Einschränkungen für die App eingeführt hatten.
Laut einem Bericht der „Kathmandu Post“ wurden in Nepal in den letzten vier Jahren 1.647 Fälle von Cyberkriminalität in Verbindung mit TikTok registriert. Gespräche zwischen dem Innenministerium und TikTok führten zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis, da TikTok offenbar nicht bereit war, auf die Bedenken der Regierung einzugehen.
Nepal hat kürzlich neue Richtlinien für den Betrieb sozialer Netzwerke eingeführt, die vorschreiben, dass Plattformen wie Facebook, Twitter, TikTok und YouTube Verbindungsbüros im Land einrichten und ihre Netzwerke registrieren müssen.
Die Entscheidung der Regierung stößt jedoch auf Kritik wegen mangelnder Transparenz und der Befürchtung, dass sie die freie Meinungsäußerung einschränken könnte. Laut Medienberichten wurde TikTok in Nepal auch genutzt, um sich kritisch über die Regierung zu äußern. Der Journalist Taranath Dahal äußerte gegenüber der „New York Times“ Bedenken, dass das Verbot ein Hinweis auf den Aufbau einer kontrollierten Gesellschaft in Nepal sein könnte und im Widerspruch zum Bild des Landes als liberale Demokratie stehe.
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