TikTok, das Lieblingsspielzeug von Millionen Teenagern und heimlicher Zeitfresser der Erwachsenenwelt, steht in den USA mal wieder vor dem Aus. Am 19. Januar könnte es ernst werden: Ein landesweites Verbot droht. Und natürlich hat TikTok angekündigt, erneut Einspruch zu erheben. Weil warum nicht? Nichts hält eine gute Soap-Opera am Laufen wie eine Runde juristischer Pingpong.
Gericht: „Blockieren? Nein, danke.“
Am Freitag entschied das Berufungsgericht des DC Circuit, dass TikTok keine vorübergehende Pause des drohenden Verbots bekommt. Begründung? Ein solches Blockieren sei „nicht gerechtfertigt“. Die nächste Station dieses Dramas könnte nun der Oberste Gerichtshof sein – weil natürlich alles besser wird, wenn ein konservativ dominierter Supreme Court über eine chinesische App entscheidet. Spoiler: Die Chancen stehen nicht gerade rosig für TikTok.
Das Ganze hat seinen Ursprung in einem Gesetz, das Präsident Joe Biden im April unterzeichnet hat. Darin wird ByteDance, die Muttergesellschaft von TikTok mit Sitz in Peking, gezwungen, die App an ein nicht-chinesisches Unternehmen zu verkaufen – alles im Namen der nationalen Sicherheit.
TikTok: „Aber unsere Meinungsfreiheit!“
TikTok selbst gibt sich empört. „Die Verfassung! Die Meinungsfreiheit! Denkt an die Katzenvideos!“, so oder so ähnlich könnte die Argumentation ihres Sprechers Michael Hughes klingen, der erklärte: „Der Oberste Gerichtshof hat eine lange Tradition, die Meinungsfreiheit der Amerikaner zu schützen, und wir erwarten, dass er dies auch in diesem Fall tun wird.“
Natürlich wird hier „Meinungsfreiheit“ großzügig mit „unendlichem Scrollen durch Tanzvideos und Verschwörungstheorien“ übersetzt.
Was passiert am 19. Januar?
Keine Panik: Sollten Sie zu den 170 Millionen monatlichen TikTok-Nutzern in den USA gehören, müssen Sie die App nicht sofort löschen. Das Justizministerium hat klargestellt, dass ein Verbot nicht die bereits bestehende Nutzung der App direkt betrifft. Aber: Updates? Fehlanzeige. Neue Downloads? Träumen Sie weiter. Mit anderen Worten: Ihr TikTok wird irgendwann so unbrauchbar wie ein alter Nokia-Knochen, wenn die Server langsam, aber sicher den Betrieb einstellen.
Apple und Google haben auch schon einen netten Brief bekommen. Darin forderte ein überparteiliches Komitee des US-Repräsentantenhauses die Tech-Giganten höflich, aber bestimmt auf, TikTok ab dem 19. Januar aus ihren App-Stores zu werfen.
Ist das das Ende?
Vielleicht nicht. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. ByteDance, TikToks Muttergesellschaft, hat klargemacht, dass sie die App nicht verkaufen wollen. Und falls sie es sich doch anders überlegen, gibt das Gesetz Biden die Möglichkeit, eine einmalige Verlängerung um 90 Tage zu gewähren, falls Fortschritte bei einem Verkauf erkennbar sind. Nur scheint Biden bisher wenig Lust auf solche Gnadenakte zu haben.
Enter: Donald Trump, Retter in spe?
Und jetzt das ultimative Plot-Twist-Potenzial: Einen Tag nach dem TikTok-Verbot tritt Donald Trump wieder ins Amt. Und der Mann hat ein Herz für TikTok – zumindest, wenn man seinem Juli-Video auf TikTok selbst glauben darf, in dem er versprach, die App „niemals zu verbieten“. Ironischerweise hatte Trump während seiner ersten Amtszeit genau das versucht. Aber hey, jeder verdient eine zweite Chance, oder?
Trump könnte theoretisch das Gesetz kippen lassen, die Strafverfolgung der Regelung durch den Justizminister stoppen oder einfach erklären, dass TikTok plötzlich nicht mehr betroffen ist. Experten sagen allerdings, dass die Chancen für diese Optionen so hoch sind wie ein virales TikTok-Video ohne Katzen oder Tänze: äußerst gering.
Der wahre Verlierer: Die Nutzer
Sollte das Verbot kommen, bleibt TikTok den amerikanischen Nutzern nur als schmerzliche Erinnerung an die goldene Zeit des sinnlosen Scrollens. Die App könnte nach und nach aus dem Internet verschwinden – ein Trauerspiel für Meme-Liebhaber und Tanz-Enthusiasten gleichermaßen.
Fazit? Egal, wie dieses Drama ausgeht, es ist eine eindrucksvolle Demonstration, wie geopolitische Konflikte, nationale Sicherheitsbedenken und eine Prise politisches Theater die Welt der Social-Media-Apps auf den Kopf stellen können. Bleiben Sie dran, die nächste Episode kommt bestimmt!
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