Frans Timmermans, EU-Kommissionsvizepräsident, wird Spitzenkandidat der Linken bei der vorgezogenen Parlamentswahl in den Niederlanden. Dafür gibt er sein Amt in Brüssel auf. Die niederländischen Sozialdemokraten und Grünen bestätigen seine Führung im gemeinsamen Wahlkampf. Timmermans strebt nach der Wahl am 22. November das Amt des Ministerpräsidenten und die Nachfolge von Mark Rutte an, der vorzeitig als Regierungschef der Liberalen zurücktrat. In der EU-Kommission war Timmermans für Klimaschutz zuständig. Zuvor war er von 2012 bis 2014 niederländischer Außenminister im Kabinett von Rutte.
Ruttes Mitte-rechts-Koalition brach Anfang Juli über Streitigkeiten zum Familiennachzug von Asylsuchenden zusammen. Rutte kündigte daraufhin seinen Rückzug aus der Politik an, nach 13 Jahren endet seine Amtszeit als dienstältester Regierungschef in der Geschichte der Niederlande.
Timmermans ist bekannt als geschickter Verhandlungsführer in internationalen Klimagesprächen. Er stammt aus der südniederländischen Provinz Limburg und beherrscht auch Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Russisch. Sein frei werdender Posten bei der EU-Kommission wird voraussichtlich von den Niederlanden neu besetzt.
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