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Titel: Warum der Sieg eines Rechtsanwalts nicht immer finanziellen Erfolg für den Mandanten bedeutet

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In der Welt der Rechtsstreitigkeiten ist ein Gerichtsprozess oft mit vielen Unwägbarkeiten behaftet. Eine dieser Unsicherheiten betrifft den finanziellen Ausgang für den Mandanten, selbst wenn der Rechtsanwalt den Fall gewinnt. Denn ein Prozessgewinn garantiert nicht zwingend, dass der Mandant das erstrittene Geld auch tatsächlich erhält.

Der grundlegende Aspekt hierbei ist, dass Rechtsanwälte für ihre Dienste bezahlt werden, unabhängig vom Ausgang des Verfahrens. Sie erhalten ihr Honorar sowohl im Falle einer Niederlage als auch bei einem Sieg. Dies ist eine gesicherte Einnahmequelle für den Anwalt, die in der Regel durch einen Kostenvorschuss abgesichert wird, den der Mandant zu Beginn der Mandatierung entrichtet.

Die Herausforderung für den Mandanten besteht jedoch darin, das gerichtlich zugesprochene Geld tatsächlich zu erhalten. Selbst nach einem erfolgreichen Urteil kann es schwierig sein, den Betrag vom unterlegenen Gegner zu bekommen, besonders wenn dieser nicht zahlungsfähig ist oder rechtliche Wege findet, die Zahlung zu verzögern.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Praxis einiger Rechtsanwälte, die Soforthilfe versprechen, um Mandanten zu gewinnen. Diese „Soforthilfe“ bedeutet für den Anwalt eine sichere finanzielle Unterstützung durch den Kostenvorschuss, unabhängig davon, ob der Fall gewonnen wird oder nicht. Für den Mandanten hingegen kann die versprochene Soforthilfe zu einer finanziellen Belastung werden, ohne dass eine Garantie für die tatsächliche Erlangung der geforderten Gelder besteht.

Anleger, die durch Rechtsstreitigkeiten ihr Geld zurückfordern wollen, sollten sich daher der Risiken bewusst sein. Die Auswahl eines Rechtsanwalts sollte nicht ausschließlich auf der Grundlage von Werbeversprechen erfolgen. Es ist ratsam, die Erfolgsbilanz des Anwalts zu prüfen, Referenzen zu überprüfen und eine realistische Einschätzung der Erfolgsaussichten des eigenen Falles zu erhalten, bevor finanzielle Verpflichtungen eingegangen werden.

Die Entscheidung für eine rechtliche Vertretung sollte immer sorgfältig und informiert getroffen werden. Ein verständnisvoller und transparenter Rechtsanwalt wird nicht nur die Chancen und Risiken des Falles offenlegen, sondern auch eine ehrliche Einschätzung darüber geben, wie und wann die erstrittenen Gelder realistischerweise erwartet werden können.

Insgesamt zeigt sich, dass der Erfolg eines Anwalts in einem Rechtsstreit nicht unbedingt den finanziellen Erfolg des Mandanten widerspiegelt. Mandanten sollten wachsam sein und sicherstellen, dass ihre Investition in rechtliche Dienstleistungen nicht zur finanziellen Misere wird, besonders in komplexen Fällen, bei denen die Rückgewinnung von Geldern unsicher ist.

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